Keine Verbindung zwischen La Hague und Leukämiefällen
Eine detaillierte Untersuchung französischer Strahlenschutz-Fachleute im Norden der Halbinsel Cotentin, wo die Cogema seit zwei Jahrzehnten die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague betreibt, ist zum Ergebnis gekommen, dass zwischen der Abgabe radioaktiver Stoffe aus dieser Anlage und den in der Region diagnostizierten Fällen von Leukämie unter Kindern und Jugendlichen kein Zusammenhang besteht.
Die in der 1997 publizierten epidemiologischen Untersuchung von Jean-François Viel gefundenen Fälle sind gemäss der von Annie Sugier präsidierten Arbeitsgruppe Radioécologie Nord-Cotentin mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als einem Promille durch Abgaben aus La Hague bedingt. Von der Arbeitsgruppe zusammengetragen wurden einerseits die seit 1966 ausgeführten über 500'000 Strahlenmessungen und andererseits die Gesundheitsdaten von 6656 Personen von unter 24 Jahren, die im Zeitraum von 1978-96 im Kanton Beaumont-La Hague wohnten. Zum Vergleich wurden Daten anderen Regionen Frankreichs herangezogen. Für Beaumont-La Hague wurden im Beobachtungszeitraum zwei Leukämiefälle bei Jugendlichen erwartet; beobachtet wurden vier, was angesichts der kleinen Zahl und des geringen Beitrags der Wiederaufarbeitungsanlage an die Gesamtdosis eine statistisch nicht signifikante Abweichung bedeutet.
Quelle
P.B. nach Le Monde, 9. Juli 1999