Kasachstan plant Wiedereinstieg in Kernenergie mit russischer Hilfe
Anlässlich eines Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Kasachstan unterzeichneten die beiden Länder eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit beim Bau eines Kernkraftwerks in Kasachstan.
Die russisch-kasachische Absichtserklärung sieht vor, bei Auslegung, Bau, Betrieb und Rückbau eines russischen Kernkraftwerks in Kasachstan zusammenzuarbeiten. Die installierte Leistung soll zwischen 300 und 1200 MW betragen. Zudem beabsichtigen die beiden Länder, bei der Kernbrennstoffversorgung des Kernkraftwerks gemeinsam vorzugehen. Zur Diskussion steht, den Brennstoff oder die dafür nötigen Komponenten in Kasachstan herzustellen. Die Absichtserklärung umfasst auch die Ausbildung und Förderung des Betriebspersonals. Es ist weiter geplant, noch 2014 eine eigenständige zwischenstaatliche Vereinbarung zu schliessen, welche die Standortwahl und das Verfahren bei der Projektfinanzierung festlegt.
Der Generaldirektor des russischen Staatskonzerns Rosatom, Sergei Kirienko, und der Vorsitzende der Geschäftsleitung des kasachischen Staatskonzerns Kasatomprom JSC, Wladimir Schkolnik, unterzeichneten die Absichtserklärung im Beisein der Präsidenten der beiden Länder, Wladimir Putin und Nursultan Nasarbajew.
Die Rosatom und die Kasatomprom unterzeichneten zudem ein umfassendes Entwicklungsprogramm zur russisch-kasachischen Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie, welche die Fortführung der Zusammenarbeit zwischen der Nuklearindustrie beider Länder, die Entwicklung sektorieller Forschungsprojekte und die Verbesserung des Strahlenschutzes zum Ziel hat. Eine Kooperation im Bereich alternative Energiequellen und Produktion Seltener Erden ist ebenfalls angedacht.
Kasachstan legte 1999 sein einziges Kernkraftwerk – den Schnellen Brüter BN-350 – endgültig still.
Quelle
M.A. nach Rosatom, Medienmitteilung, 28. Mai 2014