Kanadisches Entsorgungsprogramm: potenzielle Standortgemeinden für weitere Abklärungen bestimmt
Die kanadische Nuclear Waste Management Organization (NWMO) hat die erste Phase vorläufiger Bewertungen der Zusammenarbeit mit drei weiteren Gemeinden in der Provinz Ontario abgeschlossen, die Interesse am kanadischen Entsorgungsprogramm für ausgediente Brennelemente zeigen.
Von den drei Gemeinden in der Bruce County, welche die erste Phase vorläufiger Bewertungen abgeschlossen haben, besitzen laut NWMO zwei – South Bruce und Huron-Kinloss – «starkes Potenzial», die geotechnischen und sicherheitstechnischen Standortkriterien zu erfüllen. Dort werden nun weitere Untersuchungen durchgeführt. Die Bewertung der Gemeinde Brockton wird nicht weiterverfolgt.
Im Januar 2014 waren bereits die Gemeinden Arran-Elderslie und Saugeen Shores in dieser County aufgrund einer technischen Zwischenbilanz ausgeschlossen worden. Dort komme das bevorzugte Wirtsgestein, die Ordovizium-Cobourg-Formation, in einer Tiefe von 500 m nicht vor.
Alle fünf Gemeinden erhalten laut NWMO zur Förderung lokaler Projekte je CAD 400’000 (CHF 280’000) als Anerkennung für ihren Einsatz.
Elf weitere Gemeinden in den Provinzen Ontario und Saskatchewan sind am Standortsuchverfahren beteiligt.
Geplantes Endlager für ausgediente Brennelemente ab 2035
Für die Langzeit-Bewirtschaftung der ausgedienten Brennelemente verwendet die NWMO ein anpassungsfähiges Vorgehen in mehreren Phasen, das sogenannte Adaptive Phased Management, das im Mai 2010 lanciert worden ist. Das geplante Endlager mit einer Kapazität von 3,6 Mio. ausgedienten Brennelementen soll 2035 in Betrieb gehen und 2160 geschlossen werden. Laut NWMO haben die kanadischen Kernkraftwerkseinheiten bis heute gut zwei Millionen ausgediente Brennelemente erzeugt.
Quelle
M.A. nach NWMO, Medienmitteilung, 2. Dezember 2014