Kanada: Radioisotopenproduktion unterbrochen
Der kanadische Material- und Brennstoff-Testreaktor National Research Universal (NRU) der Atomic Energy of Canada Ltd. (AECL) bleibt für mehrere Monate ausser Betrieb. Bei einer Routineuntersuchung ist am 15. Mai 2009 das Austreten von schwerem Wasser entdeckt worden.
Wegen eines Stromausfalls am 14. Mai 2009 in Teilen Ontarios und Québecs wurde der NRU-Reaktor im Chalk River Laboratory der AECL sicher heruntergefahren. Einen Tag später deckte eine Routineuntersuchung das Austreten von schwerem Wasser auf. Das Leck konnte im unteren Bereich des Reaktorbehälters lokalisiert werden. Die AECL schätzt die Austrittsmenge auf 5 kg/Stunde, was etwa einem Wassertropfen pro Sekunde entspricht. Das schwere Wasser werde jedoch aufgefangen und in speziellen Behältern eingeschlossen, so die AECL. Ultraschallanalysen des Reaktorbehälters seien im Gang und Reparaturarbeiten in Vorbereitung. Die AECL geht davon aus, dass der NRU für mindestens drei Monate ausser Betrieb sein wird.
Wegen des Luftdurchzugs im betroffenen Bereich verdunstet ein Teil des schweren Wassers und Tritium wird durch das Ventilations-System der NRU abgegeben, schreibt die AECL weiter. Die Abgabe werde überwacht und liege weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Nach Angaben der AECL stellt die Tritiumfreisetzung für die Angestellten vor Ort und die Öffentlichkeit keine Gefahr dar. Interessengruppen und die Canadian Nuclear Safety Commission wurden von der AECL über den Vorfall informiert.
Der NRU ist für Kanadas Kernenergie- und Materialforschung wichtig und erzeugt zudem über die Hälfte der weltweit benötigten Radioisotope für medizinische Diagnostik und Behandlungen.
Quelle
M.B. nach AECL, Medienmitteilungen, 18., 22. und 27. Mai 2009
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