Kanada: Bruce weiterhin bevorzugter Standort für Tiefenlager
Die Ontario Power Generation Inc. (OPG) hat der zuständigen Behörde weitere Untersuchungen zum geplanten Tiefenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle beim Kernkraftwerk Bruce übergeben. Die OPG kommt bei den von der Regierung geforderten zusätzlichen Abklärungen zum Schluss, dass die Wahl eines alternativen Lagerstandorts keine Verbesserungen bietet.
Die OPG plant, am Standort Bruce ein geologisches Tiefenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle aus den Kernkraftwerkseinheiten Bruce, Darlington und Pickering zu bauen. Im Februar 2016 forderte das kanadische Ministry of Environment and Climate Change weitere Abklärungen dazu, welche die OPG fristgerecht bis Ende 2016 eingereicht hat.
Das Ministerium verlangte von der OPG zum einen, zwei alternative Standorte (einmal in Sedimentgestein und einmal in Granit) zu identifizieren und die Auswirkungen auf Umwelt und Kosten zu evaluieren. Die Untersuchungen der OPG zeigen, dass das Tiefenlager zwar auch an alternativen Standorten unter Einhaltung vorgeschriebener Anforderungen gebaut werden kann. Jedoch wären die Umwelteinflüsse beim Standort Bruce geringer. Denn die schwach- und mittelaktiven Abfälle der OPG befinden sich derzeit in der Western Waste Management Facility (WWMF), einem oberirdischen Lager am Standort Bruce. Würde ein anderer Standort als Bruce für das Tiefenlager gewählt, würde dies über 22’000 zusätzliche Transporte bedeuten, erklärte die OPG. Das Unternehmen rechnet zudem mit Mehrkosten von CAD 1,2 – 3,5 Mrd. (CHF 1,2 – 2,7 Mrd.). Bruce sei nach wie vor der bevorzugte Standort für das geplante Tiefenlager, so die OPG.
Die OPG hatte zudem abzuklären, mit welchen kumulativen Umweltauswirkungen zu rechnen sei, sollte das Tiefenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle neben einem Lager für ausgedienten Kernbrennstoff (das Standortauswahlverfahren hierfür ist noch am Laufen) gebaut werden. Das Unternehmen bestätigte nun mit den jüngsten Abklärungen bereits früher erstellte Einschätzungen. Es hält zudem zusätzliche negative Einflüsse zweier benachbarter Lager für unwahrscheinlich.
Das Ministry of Environment and Climate Change wies die OPG schliesslich noch an, eine Aktualisierung der Massnahmen zur Verminderung der Umwelteinflüsse auszuarbeiten. Die OPG wies dazu in ihrem Bericht darauf hin, dass im Verlauf des Bruce-Lagerprojekts über 1000 Punkte identifiziert worden waren, die das Unternehmen überwachen werde.
Quelle
M.B. nach OPG, Medienmitteilung, 3. Januar 2017