Kalifornische Strommarktderegulierung mit Anfangsschwierigkeiten
Kalifornien erlebt diesen Sommer grosse Schwierigkeiten mit der Stromversorgung und den Strompreisen.
Gemäss einem Bericht der California Public Utilities Commission (GPCC) sind dies die Folgen einer Strommarktpolitik und von Verfahren, die im Lauf der letzten zehn Jahre eingeführt worden sind. So sah Kalifornien diesen Sommer sowohl eine grosse Volatilität bei den Strompreisen - beispielsweise einen gewaltigen Anstieg der Preise für Gross- und Einzelkunden in San Diego - als auch Stabilitätsprobleme bei der Stromversorgung. Diese gipfelten in bisher nicht dagewesenen Versorgungsunterbrüchen im Grossraum San Francisco. Für die GPCC sind dies zwar noch isolierte, aber ernstzunehmende Vorläufer für Ereignisse, die in den nächsten 30 Monaten auf die kalifornische Wirtschaft zukommen könnten. GPCC geht davon aus, dass in diesem Zeitraum weitere ernsthafte Versorgungs- und Preisschwierigkeiten ohne "regulative Änderungen" nicht ausbleiben werden. Für den Juni 2000 erhalten z.B. die Kunden in San Diego verglichen mit der Vorjahresperiode eine doppelt so hohe Stromrechnung. Andere Teile des Staates seien nur noch bis spätestens am 31. Dezember 2001 vor solchen Strompreiserhöhungen für Einzelkunden geschützt. Die im Grossraum San Francisco aufgetretenen Versorgungsschwierigkeiten - u.a. ein "Black-out" für 100'000 Kunden - führt die GPCC auf das heisse Wetter, alternde Erzeugungs- und Übertragungsinfrastrukturen und untaugliche Strommarktmechanismen zurück.
Quelle
H.K. nach Bericht GPCC, 23. Juli 2000