Jordanien und Russland unterzeichnen zwischenstaatliches Zusammenarbeitsabkommen
Die Regierungen von Jordanien und Russland haben sich über den gemeinsamen Bau des ersten Kernkraftwerks Jordaniens verständigt.
Sergei Kirienko, Generaldirektor des russischen Staatskonzerns Rosatom, und Khaled Toukan, Vorsitzender der Jordan Atomic Energy Commission (JAEC), unterzeichneten am 24. März 2015 in Amman eine Regierungsvereinbarung über die Zusammenarbeit beim Bau und Betrieb des ersten Kernkraftwerks Jordaniens. Geplant sind zwei fortgeschrittene 1000-MW-Reaktoren des Typs WWER-1000, die 2022 ans Netz gehen sollen. Als Referenz dient das Kernkraftwerk Kudankulam in Indien, dessen Block 1 bereits in Betrieb ist. Die Vereinbarung umfasst ebenfalls Kernbrennstofflieferungen und die Rückführung der ausgedienten Brennelemente nach Russland. Zudem unterstützt die Rosatom den Aufbau der nuklearen Infrastruktur in Jordanien.
Laut Kirienko ist die Rosatom bereit, bei der Erschliessung von Finanzierungsquellen zur Projektumsetzung mit Jordanien zusammenzuarbeiten und gemeinsam die nötigen Investitionen bereitzustellen. Die Rosatom hatte bereits im September 2014 einen Vorinvestitionsvertrag für das geplante Kernkraftwerk in Jordanien unterzeichnet, der die Auslegung des Kühlsystems, eine Machbarkeitsstudie, die Aufsicht über das Standortevaluationsverfahren und eine Umweltverträglichkeitsstudie umfasst.
Rosatom zieht in Betracht, ein Joint Venture für Kraftwerksbau, -betrieb und -besitz zu schaffen, wobei Jordanien einen Anteil von 51% und Russland 49% übernehmen sollen. Die Investitionen für den Bau des geplanten Kernkraftwerks werden mit USD 10 Mrd. (CHF 9,6 Mrd.) beziffert.
Die Unterzeichnung des eigentlichen Bauabkommens ist 2016 vorgesehen.
Quelle
M.A. nach Rosatom, Medienmitteilung, 25. März, und NucNet, 25. März 2015