Jordanien: Standortstudie für erstes Kernkraftwerk vergeben
Die Jordan Atomic Energy Commission (JAEC) hat am 12. September 2009 die belgische Tractebel Engineering – eine Tochtergesellschaft der GDF Suez – beauftragt, eine Studie zu den Auswirkungen des Baus eines Kernkraftwerks am Standort Aqaba im Süden des Landes auszuarbeiten.
Laut Vertrag wird sich die Studie auf den von der JAEC und einem technischem Ausschuss vorläufig ausgewählten Standort – südlich der Hafenstadt Aqaba am Roten Meer – konzentrieren.
Der Vertrag hat einen Wert von EUR 8 Mio. (CHF 12,1 Mio.) und beinhaltet eine Studie, die zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Sie soll die Auswirkungen eines Kernkraftwerkbaus auf Gesundheit, Sicherheit und Schutz abdecken. Besondere Gutachten zur geologischen Stabilität, Geophysik, den Bodeneigenschaften, der Nähe zu Wasser und den Anforderungen an Kühlwasser, Risikoabschätzung, Netzanschluss, Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit, sowie Gefährdung durch Natur und Mensch sind vorgesehen.
Die Tractebel Engineering hat sich laut eigenen Angaben gegen fünf weitere internationale Unternehmen durchgesetzt. Sie wird die Ausarbeitung der Studie leiten und mit dem jordanischen ArabConsultantsBureau und der Bureau Veritas France SA zusammenarbeiten.
Jordanien will bis 2017 sein erstes Kernkraftwerk in Betrieb nehmen und bis 2030 bezüglich Stromversorgung unabhängig sein. Zu diesem Zweck hat es bereits mehrere bilaterale Abkommen abgeschlossen, so mit Russland, Japan, den USA, China, Südkorea, Frankreich, Kanada und der EU.
Quelle
M.A. nach NucNet, 14. September, und Tractebel, Pressemitteilung, 15. September 2009