Japanische Sicherheitsbehörden genehmigen Monju-Berichte
Die japanische Nuclear and Industrial Safety Agency (Nisa) hat anfangs Februar 2008 den vierten und damit letzten der Sicherheitsberichte über den Schnellen Pilotreaktor Monju (FBR, 246 MW) genehmigt, welche die Japan Atomic Energy Agency (JAEA) seit 2001 vorgelegt hat. Wenige Tage später hat zudem die Nuclear Safety Commission einem Bericht ihres Committee on Examination of Reactor Safety über die Brennstoffbeladung des Monju zugestimmt und die Atomic Energy Commission ihre befürwortende Stellungnahme eingereicht.
Somit liegen alle geforderten technischen Bestätigungen vor, damit das Ministry of Economy, Trade and Industry die Bewilligung zur Wiederinbetriebnahme des Monju ausfertigen kann. Die Betreiber gehen davon aus, dass die Behörden die Beladung des Reaktorkerns binnen Kurzem freigeben werden und nach den üblichen Prüfungen auch die nächsten Anfahrschritte.
Seit 1995 in kaltem Abschaltzustand
Nachdem im Dezember 1995 - also nur wenige Monate nach der Erstinbetriebnahme - wegen eines Lecks in einem nicht radioaktiven Sekundärkreislauf flüssiges Natrium ausgetreten war, verfügten die Behörden eine Abschaltung der Piloteinheit. Der Vertrauenseinbruch der Öffentlichkeit in Folge einer unglücklichen Informationspolitik der damaligen Betreiberin des Monju und Rechtshändel um das Bewilligungsverfahren führten dazu, dass die Nachrüstung eines umfassenden Systems zur Anzeige von Natriumlecks erst zehn Jahre nach dieser Abschaltung beginnen konnte. Die über zwölf Stillstandsjahre machten zudem ergänzende Sicherheitsüberprüfungen nötig. Auch konnte der Mischoxyd-Brennstoff der Erstladung wegen des natürlichen Zerfalls des darin enthaltenen Plutoniums während dieser langen Zeit nicht weiterverwendet werden. Dies führte zu weiteren Verzögerungen.
Quelle
P.B. nach Atoms in Japan, 8. Februar 2008