Japan: Stilllegungsplan für Shimane-1 eingereicht
Die Chugoku Electric Power Co. hat den Stilllegungsplan für ihre Kernkraftwerkseinheit Shimane-1 der japanischen Nuclear Regulation Authority (NRA) zur Genehmigung vorgelegt.
Shimane-1 (BWR, 439 MW) in der gleichnamigen Präfektur am Japanischen Meer in der Mitte der Hauptinsel Honshu wurde 1973 erstmals mit dem Netz synchronisiert. Die Chugoku hatte am 20. März 2015 angekündigt, auf das Einreichen eines Wiederinbetriebnahme-Gesuchs für Shimane-1 zu verzichten. Die Einheit wurde einen Monat später offiziell stillgelegt. Der Rückbau dürfte 2046 abgeschlossen sein. Die Chugoku Electric rechnet mit Kosten von insgesamt JPY 38 Mrd. (CHF 340 Mio.).
Stilllegung in vier Phasen
Laut Chugoku Electric werden die Stilllegungsarbeiten in vier Phasen durchgeführt. Die erste Phase, die etwa sechs Jahre dauert, umfasst die Vorbereitung der Reaktordemontage einschliesslich der Entfernung aller Brennelemente. In dieser Phase werden die 722 ausgedienten Brennelemente in die Wiederaufbereitung geschickt. Die 92 frischen Brennelemente werden vorerst lokal umgelagert, bevor sie dem Brennstofffabrikanten zurückgeschickt werden. Detaillierte Pläne für die nachfolgenden Arbeiten seien von den Ergebnissen über die radioaktive Verunreinigung aus der Phase 1 abhängig, erklärte das Unternehmen.
In der acht Jahre dauernden zweiten Phase werden die Einbauten im Reaktor und andere Grosskomponente demontiert. Die ebenfalls acht Jahre dauernde dritte Phase beinhaltet die Demontage des Reaktors. Alle übrigen Gebäude werden während der vierten, abschliessenden Phase, die weitere acht Jahre dauert, abgerissen, um das Areal für andere Nutzungen freizugeben.
Die Chugoku Electric schätzt, dass etwa 60 t hochaktive Abfälle während der Stilllegung anfallen. Etwa 670 t gehören zu den mittelaktiven Abfällen wie der Reaktordruckbehälter, und 5350 t seien schwachaktiv. Weitere 20ʼ680 t des zu entsorgenden Rückbaumaterials seien nicht radioaktiv.
Sechs Einheiten offiziell stillgelegt
Neben Shimane-1 wurden Genkai-1, Mihama-1 und -2 sowie Tsuruga-1 am 27. April 2015 als endgültig stillgelegt erklärt. Am 10. Mai 2016 folgte die Einheit Ikata-1.
Die Kansai Electric Power Company reichte im Februar 2016 ihre Stilllegungspläne für die Druckwassereinheiten Mihama-1 (320 MW) und Mihama-2 (470 MW) bei der NRA ein und die Japan Atomic Power Company (JAPC) tat dies für die Siedewassereinheit Tsuruga-1 (BWR, 340 MW). Zuvor hatte bereits die Kyushu Electric Power Company für Genkai-1 (PWR, 529 MW) die Stilllegungspläne der Behörde vorgelegt.
Quelle
M.A. nach Jaif, Atoms in Japan, 6. Mai, und World Nuclear News, 10. Mai 2016
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