Japan: Meereseinleitung in Fukushima soll noch diese Woche beginnen
Die Einleitung von gereinigtem und verdünntem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi ins Meer soll noch diesen Donnerstag (24. August 2023) beginnen, wenn es die Wetter- und Meeresbedingungen zulassen. Dies gab der japanische Premierminister Fumio Kishida nach einer Kabinettsitzung bekannt. Experten halten das Einleiten des Wassers für unbedenklich.
Das Wasser, das nach dem Reaktorunfall von Fukushima in Tanks gelagert wurde, wird demnächst in den Pazifischen Ozean eingeleitet – unter Aufsicht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), welche die Pläne geprüft und gutgeheissen hat. Der japanische Premierminister gab am 22. August 2023 endgültig grünes Licht: Er wies die Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (Tepco) dazu an, am 24. August 2023 zu beginnen, falls die Wetter- und Meeresbedingungen eine Einleitung zulassen.
Das Wasser wurde mehrfach gereinigt und wird zudem vor der Einleitung stark verdünnt, die über einen Zeitraum von 30 Jahren erfolgen soll. Tritium kann nicht entfernt werden; dessen Konzentration liegt aber deutlich unterhalb des Richtwerts, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Trinkwasser vorsieht. Japanische Fischer und auch China äusserten ihre Bedenken gegen das Vorgehen. Bereits Anfang Juli 2023 hat das Nuklearforum Einschätzung von zahlreichen Experten zusammengetragen. Sie halten die Auswirkungen der Einleitung auf Mensch und Umwelt für vernachlässigbar (Artikel dazu).
In einem YouTube-Video erklärt die Strahlenschutz-Expertin Lorena Hentschel der deutschen Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) was Tritium ist und dass Wasser aus Fukushima aus Sicht des Strahlenschutzes Trinkwasserqualität habe. Das Wissensmagazin Quarks des Westdeutschen Rundfunks (WDR) kommt nach einer Analyse der Lage und Befragungen von Experten zum Schluss, dass «der Plan, das Tritium in den Ozean einzuleiten, so schlimm wohl nicht ist.»
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