Japan: Einleitung von behandeltem und stark verdünntem Wasser entspricht internationalen Sicherheitsstandards
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat in ihrem ersten umfassenden Bericht seit Beginn der Wassereinleitung beim Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi ins Meer veröffentlicht. Darin kommt die eingesetzte Task Force zum Schluss, dass die Einleitung den internationalen Sicherheitsstandards entspricht und bekräftigt frühere Aussagen, dass es keine nennenswerten radiologischen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt gibt.
Eine TaskForce der IAEO überwacht Planungsarbeiten und Durchführung der Meereseinleitung von stark verdünntem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi, das zuvor mit der Multinuklid-Entfernungsanlage (Advanced Liquid Processing System, ALPS) behandelt wurde. Bei der Behandlung werden die meisten Radionuklide bis auf Tritium sehr effizient aus dem einzuleitenden Wasser entfernt. Die Einleitung soll über einen Zeitraum von 30 Jahren erfolgen und hat am 24. August 2023 begonnen. Gemäss IAEO sind seitdem drei Chargen mit insgesamt 23'400 Kubikmetern Wasser in den Pazifik eingeleitet worden.
Vor dem Start der Meereseinleitung wurden umfassende Abklärungen vorgenommen und hatte die Task Force das Vorhaben anhand internationaler Sicherheitsstandards gründlich überprüft und Anlagen inspiziert. In ihrem umfassenden Sicherheitsbericht vom 4. Juli 2023 kam die Task Force vor Einleitungsstart zum Schluss, «dass der japanische Plan für den Umgang mit dem behandelten Wasser den internationalen Sicherheitsstandards entspricht und dass die geplante Ableitung keine nennenswerten radiologischen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben wird». Diese Einschätzung teilten viele weitere Experten. Nach dem Start der Einleitung entnahm die IAEO zahlreiche Meerwasserproben und analysierte diese unabhängig, um die japanischen Messwerte zu überprüfen. Anfang September 2023 wurde festgestellt, dass es keine erhöhten Tritium-Werte gibt und der Gehalt unterhalb des Grenzwertes liegt.
Erster umfassender Bericht nach Start der Einleitung veröffentlicht
Gemäss IAEO war die TaskForce vom 24. bis 27. Oktober 2023 in Fukushima und hat die Anlagen und Ausrüstungen zur Einleitung des behandelten Wassers inspiziert sowie sich mit der Betreiberin und mit Behörden getroffen. Ende Januar 2024 publizierte die IAEO den ersten umfassenden Bericht der Task Force nach Start der Einleitung. «Die Task Force kam zum Schluss, dass die Einleitung den internationalen Sicherheitsstandards entspricht, und bekräftigte die Schlussfolgerungen des umfassenden Sicherheitsberichts der Agentur vom 4. Juli letzten Jahres», gab die IAEO bekannt. Die Anlagen und die Vorgehensweise entsprächen den japanischen Anforderungen und den einschlägigen internationalen Sicherheitsstandards und es gebe eine zuverlässige Sicherheitsüberwachung durch die japanischen Behörden.
Ebenfalls gab die IAEO bekannt, dass sie anhand von Ringversuchen habe bestätigen können, dass Japan in der Lage sei, genaue und präzise Messungen verschiedenster Arten von Proben durchzuführen, die Aufschluss über künftige Auswirkungen geben könnten. Die Einleitungen seien noch in einem frühen Stadium und es müssten weitere Betriebserfahrungen gesammelt werden. Die TaskForce werde weiterhin Überprüfungsmissionen durchführen und auch das permanente IAEO-Büro in Fukushima werde weiterbetrieben, um die Einleitungen zu überwachen und zu bewerten.
Quelle
B.G. nach IAEO, Medienmitteilung, 30. Januar 2024
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