Jahresbericht 2000 der französischen Sicherheitsbehörde
Im vergangenen Jahr waren in den Kernanlagen unseres westlichen Nachbarlands keine grösseren Zwischenfälle zu verzeichnen und besonders auf den Gebieten Strahlen- und Umweltschutz sowie Information der Öffentlichkeit wurden Fortschritte erzielt. Trotzdem ist weiterhin Wachsamkeit angezeigt. Dies sind die Hauptpunkte im soeben erschienenen Jahresbericht der französischen nuklearen Sicherheitsbehörde Autorité de Sûreté Nucléaire (ASN).
Bei der Vorstellung des Berichts vor den Medien begründete André-Claude Lacoste, Direktor der ASN, die Notwendigkeit, weiterhin wachsam zu bleiben, mit einem Mangel an Gewissenhaftigkeit, der in gewissen Kernkraftwerken der Electricité de France fortbestehe. Dies betreffe die Kernkraftwerke Tricastin, Gravelines, Bugey und besonders Dampierre. Im September 2000 habe sich die ASN veranlasst gesehen, diese Anlage während sechs Monaten einer verstärkten Aufsicht zu unterziehen. Zur mangelhaften Sorgfalt beim Einhalten von Fahrvorschriften seien dort Personalprobleme hinzugekommen. Die Lage sei inzwischen besser, doch bleibe noch einiges zu tun.
Im Berichtsjahr setzte die ASN ihre Politik fort, die Abgabegrenzwerte für radioaktive Stoffe bei der periodischen Überprüfung der Bewilligungen systematisch herabzusetzen und die technischen Fortschritte bei der Rückhaltung einzubeziehen. Bis 2005 sollten die Grenzwerte aller Kernanlagen angepasst sein. Bei den Wiederaufarbeitungseinheiten UP2-800 und UP3 der Cogema in La Hague sei das Verfahren zur Herabsetzung der Grenzwerte im Gang.
Auf internationalem Gebiet setzt die ASN nach wie vor einen Schwerpunkt bei der Unterstützung der Behörden in Osteuropa. Die endgültige Stilllegung des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine sei nur ein Schritt.
Quelle
P.B. nach Mitteilungen der ASN, 27. und 28. März 2001