Iter: zwei Aufträge für Air Liquide
Die französische Air Liquide SA hat zwei Aufträge zur Lieferung eines Kältesystems für den Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (Iter) erhalten.
Für den Iter wird die Air Liquide das bisher grösste je gebaute zentrale Tiefkühlsystem herstellen. Die beauftragte kryogene Ausrüstung ist nötig, um die für die 10’000 t supraleitenden Magneten des Tokamaks nötigen extrem tiefen Temperaturen zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Das Kühlsystem im geschlossenen Kreislauf der Air Liquide nützt die Eigenschaft von flüssigem Helium, das eine Siedetemperatur nahe des absoluten Nullpunkts von 0 K beziehungsweise -273,15 °C hat. Zwischen Ende 2015 und Anfang 2017 installiert die Air Liquide laut erstem Auftrag drei Kühlanlagen mit einer Gesamtkühlleistung von 75 kW bei 4,5 K beziehungsweise -269 °C.
Der zweite Auftrag umfasst ein Heliumkühlsystem für den Tokamak JT-60 SA (SA für «super advanced»), das 2015 geliefert werden soll. Dieser Tokamak steht gegenwärtig im japanischen Naka in Bau. Er ist Teil des Iter-Begleitprogramms, das unter dem bilateralen «Erweiterter Ansatz» zwischen der Euratom und Japan läuft.
Quelle
M.A. nach Air Liquide, Medienmitteilung, 19. Dezember 2012