Iter-Verhandlungen: nach China auch die USA dabei
Präsident George Bush hat entschieden, dass die USA künftig an den internationalen Verhandlungen über die Verwirklichung des Iter - dem nächsten grossen Schritt auf dem Weg zur Energieerzeugung mit Kernfusion - teilnehmen werden.
Diese Verhandlungen gehen im Februar2003 in St. Petersburg weiter. Bush ist überzeugt, dass die Kernfusion das Potenzial hat, die Sicherheit der amerikanischen Energieversorgung dramatisch zu verbessern sowie zur Senkung der Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen beizutragen. Den Entscheid der Bush-Administration gab der amerikanische Energieminister, Spencer Abraham, am 30. Januar 2003 bei einem Besuch im Princeton Plasma Physics Laboratory, New Jersey, bekannt. Die Mitarbeit am Iter-Programm werde die parallelen Arbeiten in den USA auf dem Fusionsgebiet ergänzen und diese Arbeiten würden mit aller Energie weitergeführt, betonte Abraham. Die amerikanische Regierung sehe einen Beitrag von 10% an die Iter-Kosten vor. Diese werden auf etwa USD 5 Mrd. geschätzt.
Das Iter-Projekt wurde von Wissenschaftern aus der EU und der Schweiz sowie aus Japan, Kanada und Russland ins Leben gerufen. Am 10. Januar 2003 bestätigte die Volksrepublik China, künftig an den Verhandlungen teilzunehmen, und nun stossen auch die USA dazu. Die Verwirklichung des Plans, 2006-14 ein Fusions-Versuchskraftwerk zu bauen, wird damit immer wahrscheinlicher. Das Fusionskraftwerk soll wie der Joint European Torus (Jet) in Culham, England, nach dem Tokamak-Prinzip arbeiten. Doch der Reaktor wird doppelt so gross ausgelegt, mit supraleitenden Magneten ausgerüstet und in der Lage sein, Energie zur Stromerzeugung zu liefern. Der Standort des Versuchskraftwerks ist noch nicht festgelegt. Offizielle Kandidaten sind Cadarache (Frankreich), Ciarington (Kanada), Rokkasho (Japan) und Vandellös (Spanien).
Quelle
P.B. nach NucNet, 1. Februar 2003, und Iter-News, 3. Februar 2003