Iter: Auftrag für Gebäudebau vergeben
Das europäische Gemeinschaftsunternehmen Fusion for Energy (F4E) hat einen Grossauftrag für den Bau des Hauptgebäudekomplexes und umliegender Gebäude des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktors (Iter) an ein französisch-spanisches Konsortium vergeben.
Den Zuschlag für den Bau des Hauptkomplexes, wo der Fusionsreaktor Iter vom Typ Tokamak untergebracht werden soll, wurde an das VFR-Konsortium vergeben. Im vereinbarten Auftragsvolumen von rund EUR 300 Mio. (CHF 370 Mio.) ist auch der Bau umliegender Gebäude eingerechnet. Das Konsortium besteht aus den französischen Firmen Vinci Construction Grands Projets, Razel-Bec, Dodin Campenon Bernard, Campenon Bernard Sud-Est, GTM Sud-Est und Chantiers Modernes Sud sowie der spanischen Firma Ferrovial Agroman.
Die F4E geht von einer Vertragslaufzeit von fünfeinhalb Jahres aus. Das Unternehmen schätzt, dass der Auftrag rund 600 Personen beschäftigen wird. Die europäischen Partner unterstreichen im Iter-Gemeinschaftsprojekt damit Ihren Beitrag zum Bau der ersten Fusionsanlage dieser Grösse. Zurzeit sind 200 Personen direkt für den Bau des Iter tätig. Diese Zahl soll bis Mitte 2014 auf 3000 steigen.
Die gesamte Iter-Anlage nimmt eine Fläche von rund 42 Hektaren ein. Der Bau aller 39 Gebäude auf dem Areal unterliegt der Verantwortung von Europa. Es werden rund 150’000 m3 Beton benötigt. Der Tokamak-Komplex ist mit 110’000 m3 Beton das grösste Gebäude der Anlage. Es ist 80 m hoch, 120 m lang und 80 m breit. Erdbebensicher getragen wird der 23’000 t schwere Bau von 493 Sockeln, die bereits verbaut sind.
Quelle
M.B. nach F4E, Medienmitteilung, 15. Januar 2013