Italiens Regierung will keinen Atom-Wiedereinstieg mehr
Italiens Regierung will ihre Pläne zum Wiedereinstieg in die Kernenergie nach dem Unfall in Japan endgültig auf Eis legen. Die Regierung brachte am 19. April 2011 eine Gesetzesänderung in den Senat ein, die die Vorbereitungen und die Suche nach Standorten für neue Kernkraftwerke stoppt.
Als Begründung für diese Kehrtwendung gibt die Regierung an, jetzt müsse erst die Sicherheit der Kernkraftwerke weiter erforscht und die technologische Entwicklung berücksichtigt werden. Weiter beauftragt die Regierung den Ministerrat, eine neue nationale Energiestrategie auszuarbeiten. Sollte die Gesetzesänderung im Parlament gutgeheissen werden, wäre das für den 12. Juni 2011 vorgesehene Referendum der italienischen Kernkraftwerksgegner gegen den Wiedereinstieg hinfällig.
Zunächst hatte die italienische Regierung Ende März 2011 die Umsetzung ihrer Pläne für den Bau neuer Kernkraftwerke für ein Jahr auf Eis gelegt. Mitte 2009 hatte das italienische Parlament den vor über 20 Jahren beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie rückgängig gemacht. Die Regierung arbeitete seither am Wiedereinstieg.
Quelle
D.S. nach Italienischer Regierung, Medienmitteilung, 19. April 2011
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