Italien: erste Stilllegungsgenehmigung erteilt
Die Urananreicherungsanlage Bosco Marengo wird endgültig stillgelegt. Eine entsprechende Genehmigung hat der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Claudio Scajola, am 27. November 2008 bewilligt.
Die Anreicherungsanlage Bosco Marengo wurde von der Ansaldo Meccanico Nucleare und der General Electric erbaut und nahm 1973 den Betrieb auf. Sie liegt im Nordwesten Italiens, rund 80 km südöstlich von Turin in der Provinz Alessandria. Bosco Marengo produzierte mehr als 500 t Brennstoff für einheimische und ausländische Kernkraftwerke. Im Jahr 1989 erwarb sie die damalige staatliche italienische Forschungsanstalt Enea (Ente per le nuove tecnologie, l'energia e l'ambiente). Schlussendlich übernahm das staatliche Unternehmen zur Beseitigung der stillgelegten Kernanlagen Sogin (Società gestione impianti nucleari SpA) die Anreicherungsanlage Bosco Marengo im Jahr 2005.
Der Geschäftsplan der Sogin sieht vor, dass Bosco Marengo die erste italienische Kernanlage ist, die von ihr endgültig stillgelegt werden soll. Die Sogin wird im Jahr 2009 EUR 4,5 Mio. (CHF 6,9 Mio.) investieren, um den Rückbau und die Dekontamination der Anlage sowie die Konditionierung der Abfälle voranzutreiben. Nach der abgeschlossenen Stilllegung wird die Sogin weiterhin die Kontrolle über die Anlage besitzen, in Kooperation mit der nationalen nuklearen Sicherheitsbehörde Ispra und der regionalen Umweltbehörde.
Weitere Genehmigungen 2009
Im Jahr 2009 werden für weitere Kernanlagen Rückbaugenehmigungen erwartet: In der ersten Jahreshälfte sollte diejenige für das Kernkraftwerk Trino Vercellese erteilt werden, gefolgt von der Rückbaugenehmigung für das Kernkraftwerk Caorso in der zweiten Jahreshälfte.
Quelle
D.S. nach Sogin, Medienmitteilung, 27. November 2008