INES-Bewertungskriterien überarbeitet
Die gemeinsam von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und der Kernenergieagentur NEA der OECD erarbeitete siebenstufige Internationale Nukleare Ereignisskala (INES) ist leicht überarbeitet und erweitert worden.
Sie wird damit noch benutzerfreundlicher und klarer. Änderungen haben die Stufen "unterhalb/ausserhalb", "eins" und "zwei" erfahren. Neu werden Ereignisse, die zwar noch zu keiner bedeutsamen Schwächung der Abwehr in die Tiefe führen und somit bisher in Stufe 1 klassifiziert wurden, in Stufe 2 (Störfälle) eingeordnet, wenn sie grundsätzliche organisatorische Fehler oder Mängel der Sicherheitskultur zu Tage bringen. Die Kriterien zum Einordnen von Ereignissen in Stufe 1 als "Anomalien" sind nicht geändert worden. Doch sollen jetzt auch Vorfälle in Bereichen ausserhalb des Kraftwerksbetriebs wie etwa beim Transport radioaktiver Stoffe auf dieser Stufe eingeordnet werden, wenn wegen menschlicher Fehler, technischer Pannen oder unzureichenden Vorschriften von den geplanten Zuständen oder Abläufen abgewichen wird. In der überarbeiteten Anleitung zur Skala werden Beispiele solcher Ereignisse wie auch von Vorfällen erläutert, die als Stufe 0 beziehungsweise "ausserhalb der Skala" zu klassieren sind, weil sie für die nukleare Sicherheit ohne Bedeutung sind oder damit nichts zu tun haben.
Quelle
P.B. nach Unterlagen der IAEO, Mai 1999