Indien und Russland verstärken nukleare Zusammenarbeit

Das jährlich stattfindende Treffen des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew und des indischen Premierministers Manmohan Singh fand dieses Jahr zwischen dem 6.-8. Dezember in Russland statt. Mit einer am 7. Dezember veröffentlichten Mitteilung haben die Regierungschefs bekannt gegeben, dass sie ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit in diversen Sektoren entwickeln und intensivieren möchten. Darunter fallen bei der zivilen Nutzung der Kernenergie die gemeinsame Forschung, die Brennstoffversorgung sowie die Realisierung neuer Kernkraftwerksprojekte. Singh nennt in diesem Zusammenhang die laufenden Bauarbeiten an den ersten zwei Kudankulam-Einheiten im Süden Indiens als «Symbol der vermehrten Zusammenarbeit zwischen Indien und Russland». Die zwei Einheiten Kudankulam-1 und -2 des russischen Typs WWER-1000 stehen seit 2002 im Bau und sollen nach Angaben der IAEO 2011 in Betrieb genommen werden. Laut Singh ist an diesem Standort der Bau vier weiterer Einheiten vorgesehen. Das indische Umweltministerium hat dem Bau dieser Reaktoren bereits zugestimmt.

Weitere Abkommen Indiens

Indien hat in den vergangenen Monaten auch mit anderen Staaten Abkommen unterzeichnet oder plant dies zu tun. Ende August 2009 unterzeichneten Indien und Südkorea eine gemeinsame Absichtserklärung, die den Weg zum Bau von Kernkraftwerken in Indien ebnen soll. Im September bestätigte die indische Regierung Standorte für den Bau neuer Kernkraftwerke durch amerikanische Unternehmen, womit die Umsetzung eines amerikanisch-indischen Nuklearabkommens einen entscheidenden Schritt näher gerückt ist. Während eines Staatsbesuchs der argentinischen Präsidentin in Indien, haben die beiden Länder Mitte Oktober ein Abkommen zur gemeinsamen Entwicklung der zivilen Nutzung der Kernenergie unterzeichnet. Und schliesslich hat Indien mit Kanada Verhandlungen für ein gemeinsames nukleares Abkommen Ende November erfolgreich abgeschlossen.