Indien bewilligt vier Standorte für neue Kernkraftwerke
Das indische Kabinett hat für vier Standorte die grundsätzliche Bewilligung für den Bau von Kernkraftwerksblöcken mit einer Leistung von insgesamt 6800 MW (brutto) erteilt.
Dies teilte die staatliche Betreibergesellschaft Nuclear Power Corporation of India Limited (NPCIL) am 29. September 2005 mit. Damit nimmt das ehrgeizige indische Bauprogramm weiter Konturen an.
Drei dieser Standorte befinden sich bei bereits bestehenden oder im Bau stehenden Anlagen, nämlich Kakrapar (zwei 202-MW-Schwerwasserblöcke in Betrieb), Rajasthan (vier Schwerwasserblöcke in Betrieb und zwei im Bau) sowie Kudankulam (zwei WWER-1000-Blöcke im Bau). Neuer Standort für Kernkraftwerke wird Jaitapur bei Ratnagiri an der indischen Westküste rund 200 Kilometer südlich von Mumbai (Bombay). Als Reaktortypen stehen ein 700-MW-Schwerwas-serreaktor einheimischer Bauart sowie auch Leichtwasserreaktoren zur Diskussion.
In Indien stehen inzwischen 15 Kernkraftwerksblöcke mit zusammen 3000 MW in Betrieb und 8 Blöcke mit 3600 MW im Bau. Zuletzt hat am 12. September dieses Jahres Tarapur-4, ein Schwerwasserreaktorblock einheimischer Bauart mit 490 MW Nettoleistung, den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Die Mehrzahl der in Betrieb und im Bau stehenden indischen Kernkraftwerke sind mit Schwerwasserreaktoren einheimischer Bauart mit relativ geringer Leistung ausgerüstet.
Quelle
M.E. nach NPCIL, Medienmitteilungen, 13. und 29. September 2005