Inbetriebnahme von Flamanville-3 um drei Jahre verschoben
Die Electricité de France (EDF) hat die Inbetriebnahme der EPR-Einheit Flamanville-3 wegen Qualitätsmängel bei Schweissnähten um drei Jahre verschoben.
Die EDF gab am 26. Juli 2019 mit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2019 bekannt, dass die Inbetriebnahme von Flamanville-3 nicht vor Ende 2022 zu erwarten sei. Grund dafür sind Reparaturarbeiten an fehlerhaften Schweissnähten an Rohrleitungen des sekundären Kühlkreislaufes.
Fehlerhafte Schweissnähte 2018 entdeckt
Die französische Nuklearaufsichtsbehörde Autorité de sûreté ncléaire (ASN) hatte im Frühling 2018 über Qualitätsabweichungen bei einigen Rohrleitungsschweissnähten des sekundären Kühlkreislaufes berichtet. Untersuchungen ergaben, dass 33 Schweissnähte Qualitätsmängel aufwiesen. Diese Schweissnähte sollen repariert werden. Bei 20 wurden Nachbesserungen vorgesehen. Die Inbetriebnahme wurde daraufhin auf das zweite Quartal 2020 verschoben und die gesamthaften Projektkosten von EUR 10,5 Mio. auf EUR 10,9 Mio. erhöht. Die ASN warnte im Januar 2019, dass es zu Bauverzögerungen kommen kann, wenn bestimmte Schweissnähte nicht rechtzeitig repariert seien. Zu dieser Zeit wurden acht, schwerzugängliche Schweissnähte an Rohrleitungen des Sekundärkreislaufs untersucht. Die EDF unterbreitete der Behörde den Vorschlag, diese Schweissstellen um 2024, also nach der Inbetriebnahme, zu reparieren. Die Behörde liess die EDF im Juni 2019 wissen, dass die acht Schweissnähte vor der Inbetriebnahme repariert werden müssen.
Die EDF gab nun an, dass sie drei Vorgehensweisen für die Reparaturen studieren wird. Sie werde die Auswertungsresultate mit der ANS besprechen und danach Details bezüglich den zu erwartenden Auswirkungen auf das Bauprojekt der EPR-Einheit veröffentlichen.
Die Bauarbeiten von Flamanville-3, Frankreichs erstem Block des Typs EPR, sind seit Ende 2007 am Laufen. Die Einheit hätte ursprünglich 2012 den Betrieb aufnehmen sollen.
Quelle
M.B. nach EDF, Medienmitteilung, 26. Juli, und ANS, Medienmitteilung, 20. Juni 2019
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