IEA: weltweiter Energieverbrauch wächst rasant

Der weltweite Energiebedarf im Jahr 2030 wird 50% höher sein als heute und die Kohlendioxidemissionen steigen um 57%. Dies geht aus dem diesjährigen Weltenergieausblick (World Energy Outlook, WEO) der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor, der die Entwicklung in China und Indien in den Mittelpunkt stellt.

29. Nov. 2007
IEA-Exekutivdirektor Nobuo Tanaka: «Die kommenden zehn Jahre werden für alle Länder ausschlaggebend sein, einschliesslich China und Indien. Jetzt gilt es, dafür zu sorgen, dass Investitionen zugunsten saubererer, effizienterer und sicherer Energietechnologien getätigt werden.»
IEA-Exekutivdirektor Nobuo Tanaka: «Die kommenden zehn Jahre werden für alle Länder ausschlaggebend sein, einschliesslich China und Indien. Jetzt gilt es, dafür zu sorgen, dass Investitionen zugunsten saubererer, effizienterer und sicherer Energietechnologien getätigt werden.»
Quelle: OECD/IEA

«Die riesigen Herausforderungen von China und Indien bezüglich Energieversorgung sind zugleich ein weltweites Problem und verlangen eine globale Antwort. Der WEO 2007 weist den Weg zu einem sichereren, wettbewerbsfähigeren und durch niedrigere CO2-Emissionen gekennzeichneten Energiesystem - ein Weg, der auch die beiden aufstrebenden Staaten einbeziehen muss». Dies sagte IEA-Exekutivdirektor Nobuo Tanaka, am 7. November 2007 in London bei der Veröffentlichung des neuesten WEO. «Der WEO zeigt deutlicher denn je, dass die Öl- und Gasimporte und damit auch die CO2-Emissionen bis 2030 unaufhaltsam steigen werden, wenn die Regierungen ihre Politik nicht ändern», betonte Tanaka. Diese Trends würden sowohl die Sicherheit der Energieversorgung gefährden als auch den Klimawandel beschleunigen.

Ungebremstes Wachstum

Unter anderem bedingt durch das Wachstum in China und Indien wird laut der IEA der globale Energiebedarf 50% über dem gegenwärtigen liegen, wenn die Regierungen an der bisherigen Politik festhalten. China und Indien werden an diesem Zuwachs mit 45% beteiligt sein, da sie ihren Energieverbrauch laut IEA-Szenario von 2005 bis 2030 verdoppeln werden. Fossile Energieträger (Öl, Gas und Kohle) werden den weltweiten Energiemix weiter dominieren. Am schnellsten wächst der Verbrauch von Kohle, verursacht durch den Energiebedarf in China und Indien. Das führe zu einer weiteren Zunahme der mit der Energieproduktion verbundenen Kohlendioxidemissionen von 27 Mrd. t im Jahr 2005 auf 42 Mrd. t im Jahr 2030 - ein Zuwachs von 57%. China wird laut der IEA die USA schon 2007 als grössten CO2-Emittenten ablösen und Indien wird 2015 zum drittgrössten Verursacher von Kohlendioxidemissionen.

Wichtige Rolle der Kernenergie

Der Schwerpunkt staatlicher Aktionen müsse deshalb auf der Dämpfung der rasch wachsenden CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken liegen. Energieeffizienz und Energiesparmassnahmen müssten bei der Eindämmung des stark steigenden Stromverbrauchs und der Verringerung des Energiebedarfs in der Stromerzeugung eine zentrale Rolle spielen. Kernenergie und erneuerbare Energien könnten ebenfalls einen grossen Beitrag zur Reduzierung der Emissionen leisten, schreibt die IEA.

Der 670-seitige World Energy Outlook 2007 kann bei der IEA bestellt werden. Er kostet EUR 150 in gedruckter Form und EUR 120 als PDF-Datei. Auf der Website www.worldenergyoutlook.org/2007.asp sind Zusammenfassungen in acht verschiedenen Sprachen erhältlich.

Quelle

M.A. nach IEA, World Energy Outlook 2007, Pressemitteilung und Zusammenfassung, 7. November 2007

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