IEA-Bericht: Kernreaktorpark könnte nach 2030 der grösste der Welt werden
Wenn China die Ziele des Pariser Abkommens zur Kohlenstoffneutralität einhält, könnte die Kernenergie schnell expandieren und sich zwischen 2020 und 2060 fast verfünffachen und nach 2030 möglicherweise den grössten kommerziellen Reaktorpark der Welt bilden. Zu diesem Schluss kommt die Internationale Energieagentur (IEA).
Die Prognosen im IEA-Bericht «An energy sector roadmap to carbon neutrality in China» beruhen auf einem Szenario mit angekündigten Zusagen (APS), das die von China im Jahr 2020 erklärten Ziele widerspiegelt, wonach die CO2-Emissionen vor 2030 einen Höchststand erreichen und bis 2060 auf Null sinken sollen. Etwa 85% der kumulativen CO2-Emissionsreduzierungen im APS gegenüber 2020 stammen aus erneuerbaren Energien und Kernkraft, den wichtigsten kohlenstoffarmen Stromerzeugungstechnologien.
Der Anteil der Kernenergie an der Primärenergienachfrage könnte im Jahr 2060 rund 15% erreichen, verglichen mit 3% heute. Auch der Anteil der Kernenergie am Stromerzeugungsmix könnte erheblich zunehmen: von 5% im Jahr 2020 auf 10% im Jahr 2060. Das entspricht der Errichtung von durchschnittlich vier 1000-MW-Reaktoren pro Jahr. Der Bau konzentriert sich auf die Küstenregionen, wobei Chinas Kernreaktor-Park die 93 Anlagen in den USA übertreffen und nach 2030 der grösste der Welt sein würde.
In China machten Erneuerbare Energien, einschliesslich Wasserkraft und Kernkraft im Jahr 2020 etwa 30% der Stromerzeugung aus, während es im Jahr 2000 nur 18% waren. Ihr Ausbau trug dazu bei, die Kohlenstoffintensität der Stromerzeugung auf 610 g CO2/kWh im Jahr 2020 zu senken, gegenüber 650 g CO2/kWh fünf Jahre zuvor und fast 900 g CO2/kWh im Jahr 2000.
Quelle
S.D. nach NucNet, 30. September 2021