IAEO startet Bewerbungsrunde für das Lise-Meitner-Programm
Berufliches Entwicklungsprogramm zur Förderung von Frauen im Nuklearbereich
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) lädt Frauen aus dem Nuklearbereich ein, sich für das Lise-Meitner-Programm (LMP) zu bewerben. Ausgewählte Frauen am Anfang und in der Mitte ihrer beruflichen Laufbahn erhalten die Möglichkeit, an einem zweiwöchigen Besuchsprogramm für Fachfrauen teilzunehmen und ihre technischen und sozialen Kompetenzen zu erweitern. Deadline für Bewerbungen ist der 7. Februar 2025.
Das LMP zur beruflichen Weiterentwicklung wurde von der IAEO im Jahr 2023 ins Leben gerufen, um die Karriere von Frauen im Nuklearbereich zu fördern. Es richtet sich an Fachfrauen am Anfang oder in der Mitte ihrer beruflichen Laufbahn. Die Förderung sieht ein zweiwöchiges Besuchsprogramm mit technischen Schulungen und dem Besuch von Nuklearanlagen und wissenschaftlichen Einrichtungen in einem IAEO-Mitgliedsland vor und bietet neben einem tiefen Einblick in die technischen Aspekte der Kernenergie auch Möglichkeit zum Networking. Ausserdem sollen die Soft Skills der Teilnehmerinnen gestärkt werden, insbesondere in Bezug auf Führungs- und Managementfähigkeiten.
«Um sich für das LMP zu qualifizieren, müssen Bewerberinnen aus einem IAEO-Mitgliedsland entweder im Nuklearbereich beschäftigt sein und über 3 bis 10 Jahre einschlägige Berufserfahrung besitzen oder sich im letzten Jahr ihres Promotionsstudiums im Nuklearbereich befinden und über vorhergehende, einschlägige Berufserfahrung verfügen», schreibt die IAEO. Zu den Bedingungen gehört laut Website auch ein abgeschlossenes Bachelor-, Master- oder Promotionsstudium. Die Tätigkeit der Frauen muss gemäss IAEO für einen der Schwerpunktbereiche relevant sein, die im jeweiligen Jahr angeboten werden. Die IAEO-Mitgliedsländer, welche 2025 die Förderungsprogramme anbieten, sind Argentinien (Schwerpunktbereich: Entwicklung eines Kernenergieprogramms), Japan (Fortgeschrittene Kerntechnik und die Wiederaufbauarbeiten in Fukushima) und Kanada (Forschungsreaktoren). Bewerberinnen, welche die Kriterien erfüllen, können sich bis zum 7. Februar 2025 anmelden.
Beitrag von Frauen im Nuklearbereich ist unverzichtbar und wichtig
Das Programm ist nach Lise Meitner benannt, einer österreichisch-schwedischen Physikerin, welche zusammen mit ihrem Neffen Otto Frisch im Januar 1939 die kernphysikalische Erklärung der Kernspaltung lieferten. Die erste Professorin für Physik in Deutschland erhielt zwar zahlreiche Ehrungen und wurde etliche Male für einen Nobelpreis für Chemie oder Physik nominiert, erhielt diesen aber nie.
Der IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi würdigte anlässlich der Gründung 2023 des LMP das Wirken Meitners (siehe Video). Zudem betonte er, dass es wichtig sei «dazu beizutragen, die Kluft zwischen den Geschlechtern im Nuklearbereich zu schliessen und die Zahl der Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Die Welt braucht Nukleartechnologie, um viele ihrer dringendsten Probleme zu lösen, vom Klimawandel bis hin zur Energie- und Ernährungssicherheit. Sie kann es sich nicht leisten, auf den Beitrag von Frauen zu verzichten.»
Detaillierte Angaben zum Programm 2025, zu den Zulassungsbedingungen und zu den Anmeldeformularen finden interessierte Bewerberinnen hier.
Quelle
B.G. nach IAEO, Aufruf zur Bewerbung für das LMP 2025, Hauptseite zum LMP, LMP-Ankündigung aus August 2023, LMP-Anmeldeseite
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