IAEO: neues Laborgebäude eröffnet
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat am 5. Juni 2020 ein hochmodernes Laborgebäude im österreichischen Seibersdorf eröffnet. Die nach dem 2019 verstorbenen IAEO-Direktor Yukiya Amano benannte Einrichtung wird die Kapazität der IAEO erhöhen, Länder bei der Bekämpfung und Verhütung grenzüberschreitender Tierkrankheiten und Zoonosen wie Covid-19 und bei der Bewältigung von Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Lebensmittelsicherheit zu unterstützen.
Das neue Gebäude wird drei der fünf Laboratorien beherbergen, die gemeinsam von der IAEO und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) betrieben werden: das Labor für Tierproduktion und Tiergesundheit, das Labor für Ernährung und Umweltschutz und das Labor für Boden- und Wassermanagement und Pflanzenernährung. Sie werden in der neuen Einrichtung doppelt so viel Platz haben wie bisher. Die eigens zu diesem Zweck errichtete Infrastruktur wird hochmoderne Geräte beherbergen, darunter Massenspektrometer und Gensequenzierungsplattformen der nächsten Generation, und die Kapazität der IAEO für die Verbundforschung und die Bereitstellung von Ausbildungsmöglichkeiten für Wissenschafter in ihren Mitgliedstaaten verbessern.
IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi enthüllte eine Gedenktafel zu Ehren von Generaldirektor Amano, der im Juli letzten Jahres verstorben ist. Er sagte, die Benennung der neuen Anlage sei eine angemessene Würdigung «zu Ehren des Mannes, der mehr als jeder andere getan hat», um die Modernisierung der IAEO-Laboratorien für nukleare Anwendungen im Rahmen des Projekts «Renovation of the Nuclear Applications Laboratories» (ReNuAL) Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Eröffnung der Anlage sei besonders im Hinblick auf den Ausbruch von Covid-19 von Bedeutung, erklärte Grossi. Die Pandemie habe die Bedrohung, die Zoonosen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen darstellen, in den Mittelpunkt gerückt. Sie habe auch die Bedeutung der IAEO-Laboratorien für nukleare Anwendungen für die Unterstützung der Mitgliedstaaten unterstrichen.
Die dreistöckige Anlage bietet über 1500 m2 Laborfläche. Sie wurde mit Hilfe mehrerer österreichischer Unternehmen geplant und gebaut und kostete EUR 19,2 Mio. Finanziert wurde sie durch Beiträge mehrerer IAEO-Mitgliedstaaten, Einzelpersonen und institutioneller Partner. Insgesamt wurden bisher über EUR 39 Mio. im Rahmen des Modernisierungsprojekts investiert.
Amano war von Dezember 2009 bis zu seinem Tod im Juli 2019 Generaldirektor der IAEO. Im vergangenen September nahm die IAEO-Generalkonferenz einstimmig eine Resolution an, um die neue IAEO-Einrichtung nach ihm zu benennen.
Quelle
M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 5. Juni 2020