IAEO: Lob für Notfallvorsorge in den VAE

Ein Team der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) lobt die in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aufgebaute Notfallvorsorge und Schutzvorkehrungen. Das Land wird mit Barakah-1 voraussichtlich 2017 seine erste Kernkraftwerkseinheit in Betrieb nehmen.

14. Apr. 2015

Die sogenannte EPREV-Mission (Emergency Preparedness Review Service) für das Kernkraftwerk Barakah dauerte elf Tage und wurde auf Wunsch der VAE durchgeführt. Das internationale Expertenteam leitete Raoul Awad von der Canadian Nuclear Safety Commission. Awad erklärte am 31. März 2015 zum Abschluss der Mission: «Die VAE haben ein wirksames Notfallvorsorge- und Notfallschutzprogramm ausgearbeitet, das auf ein bereits robustes nationales Krisen- und Notfallmanagement aufbaut.» Nach Ansicht der IAEO-Experten haben die National Emergency Crisis and Disaster Management Authority, das Ministry of Interior, die Federal Authority for Nuclear Regulation (FANR) und die Emirates Nuclear Energy Corporation (Enec) wesentlich zu den bisher erzielten Fortschritten beigetragen.

Gute Noten für die Notfallvorsorge

Das Expertenteam lobt unter anderem die klare Rollenverteilung aller bei einem nuklearen Notfall beteiligen Organisationen. Weiter seien auch bedeutende Fortschritte beim Ausbau medizinischer Einrichtungen gemacht worden. Die Experten hoben hervor, dass die VAE in zwei Bereichen der Notfallvorsorge Antworten gefunden haben, die es wert seien, mit anderen Ländern geteilt zu werden: Die Fachleute lobten zum einen das Notfallzentrum in Al Ruwais. Vom rund 50 km östlich vom Standort Barakah liegenden Zentrum aus würden sowohl Notfallmassnahmen für die Anlage wie auch für die umliegende Region koordiniert. Dies fördere auf einzigartige Weise die Zusammenarbeit des Anlagenbetreibers mit den Behörden, so das IAEO-Team. Über den Gulf Cooperation Council’s Regional Nuclear and Radiological Emergency Preparedness and Response Plan seien die VAE zum anderen mit den Nachbarländern im Fall eines nuklearen Notfalls vernetzt, was die Harmonisierung und Koordination internationaler Notfallmassnahmen fördere.

Zu verbessernde Punkte

Das Team hat indes auch Verbesserungspotenzial in der Notfallvorsorge erkannt. So müssten Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung klarer definiert werden. Als weiteres Beispiel nennt der IAEO-Bericht die Notwendigkeit, die Alarmierung der Bevölkerung in den Notfallplänen zu vereinheitlichen. Die Notfallschutzorganisationen müssten zudem sicherstellen, dass ihnen im Notfall genügend geschultes Personal auch für einen ausgedehnteren Zeitraum zur Verfügung stehe.

EPREV-Missionen

Die IAEO bietet verschiedene Dienste an, so die EPREV-Missionen, welche die nukleare Sicherheit in den Mitgliedsstaaten stärken sollen. Im Fokus stehen Vorkehrungen bei nuklearen und radiologischen Notfällen. Es handelt sich dabei nicht um Audits oder Inspektionen. Vielmehr steht der offene Austausch bester Praktiken im Vordergrund.

Quelle

M.B. nach IAEO, Mitteilung, 31. März 2015

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft