IAEO: innovative Drohnen-Technologie zur radiologischen Überwachung
Eine neue Drohnen-Technologie, welche die Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) für den Einsatz durch die Behörden der Präfektur Fukushima in Japan entwickelt hat, ermöglicht die radiologische Fernüberwachung in Bereichen, in denen die Kontamination zu hoch ist, um von Menschen betreten zu werden.
Eine von der IAEO entwickelte Instrumentierung und Methodik für unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned Aerial Vehicles, UAVs), die mit Strahlungsdetektoren, Kameras und GPS-Geräten ausgestattet sind, wurde unter realen Bedingungen in der Präfektur Fukushima in Japan getestet und validiert. Die IAEO sei nun bereit, interessierte -Mitgliedstaaten bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Technologie zur radiologischen Kartierung nach einem nuklearen oder radiologischen Notfall zu unterstützen.
Seit 2012 arbeiten die IAEO und die Präfektur Fukushima gemeinsam an der Entwicklung und Anwendung von UAVs zur radiologischen Überwachung. Die IAEO stellte sowohl ein komplettes UAV-basiertes Instrumentierungssystem für die Strahlenmessung als auch die Analyse- und Interpretationsmethodik nach der Messung für die Zusammenarbeit bereit.
Die Daten, die durch die neue Technologie gesammelt werden, können laut IAEO zur Bewertung potenzieller Strahlungsrisiken und zur Erstellung geeigneter Sanierungs-, Dekontaminations- und Nuklearabfallmanagementpläne und -strategien in Japan verwendet werden. Die IAEO wird ein detailliertes technisches Dokument veröffentlichen, welches die Projektergebnisse, einschliesslich der Kalibrierung der Instrumente, der Validierung der Methodik, der In-situ-Dosisleistungsmessungen und der Kartierung der Zwischenlager für radioaktive Abfälle in der Präfektur Fukushima beinhaltet.
Die IAEO hält fest, dass die geringen Kosten von Drohnen und die Tatsache, dass Menschen durch den Drohneneinsatz nicht der Strahlung ausgesetzt werden, wesentliche Vorteile der Technologie sind. Bereits jetzt arbeitet sie an der Integration und Erprobung neuer, verbesserter Messgeräte einschliesslich ihrer Anpassung an die nächste Drohnengeneration.
«Diese neuen Entwicklungen werden sowohl eine längere Flugdauer der UAVs als auch die Bestimmung der Äquivalentdosisleistung und der Gammaspektren in einer einzigen Messung ermöglichen. In Kombination mit hochwertigen Kamerafunktionen wird das neue System die Erstellung eines vollständigen 3D-Luftbildphotogrammetriemodells ermöglichen, das mit den radiologischen Karten und der Radionuklididentifizierung überlagert wird», erklärte Danas Ridikas, Leiter der IAEO-Physikabteilung.
Auch Miroslav Pinak, Leiter der IAEO-Sektion Strahlungssicherheit und -überwachung, ist der Meinung, dass UAV-basierte Technologien für die Weiterentwicklung der Strahlungsüberwachung von entscheidender Bedeutung sein werden, einschliesslich der Verbesserung der Anwendung von Umweltkartierungen und der Verbesserung der Langzeitüberwachung kontaminierter Gebiete.
Quelle
A.D. nach World Nuclear News, 2. Februar 2021 und IAEO, Medienmitteilung, 1. Februar 2021