IAEO: Folgemission in den VAE durchgeführt
Anfang Februar 2015 hat eine Delegation von Sicherheitsexperten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) die regulatorischen Mechanismen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erneut unter die Lupe genommen. Gemäss den Experten haben die VAE seit der letzten Beurteilung 2011 enorme Fortschritte erzielt und den rechtlichen Rahmen rund um die Nutzung der Kernenergie bedeutend verstärkt.
Die IAEO hatte im Dezember 2011 auf Anfrage der VAE eine erste IRRS-Mission (Integrated Regulatory Review Service) durchgeführt. In der nun vom 31. Januar bis 8. Februar 2015 dauernden Folgemission überprüfte ein internationales Expertenteam unter anderem, welche Fortschritte seither erzielt wurden. Neu in die Beurteilung aufgenommen wurde der Transport radioaktiver Materialien.
Das IAEO-Team kam zum Schluss, dass die Federal Authority for Nuclear Regulation (FANR) ihre Position bedeutend stärken konnte. Zudem hätte sie 43 der 48 beanstandeten Punkte bearbeitet und damit in kurzer Zeit bedeutende Fortschritte erzielt. Die Experten anerkannten, dass die FANR ebenfalls die für die aktuelle Neubauphase nötigen Verordnungen erlassen hätte.
Die IRRS-Mission führte auch zu Empfehlungen zu Händen der FANR und der Regierung. So solle die Regierung eine Strategie zum Management von ausgedientem Kernbrennstoff ausarbeiten. Um die Position der FANR weiter zu stärken, solle sie zudem die derzeit laufende Ausarbeitung eines Straf- und Bussensystems zu Ende bringen. Die FANR wurde ihrerseits angehalten, die Kapazitäten im Bereich des Transports radioaktiver Materialien zu erhöhen. Ferner soll sie mit Gesundheitsbehörden Referenzwerte festlegen und veröffentlichen.
Die VAE Land werden voraussichtlich 2017 am Standort Barakah ihre erste Kernkraftwerkseinheit in Betrieb nehmen. Am Standort stehen derzeit drei Blöcke in Bau. Die Bauarbeiten für die vierte Einheit sollen noch 2015 aufgenommen werden.
Quelle
M.B. nach IAEO, Medienmitteilung, 8. Februar 2015