IAEO-Bericht: Selbstgefälligkeit mit ein Grund für Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
Japan hielt seine Kernkraftwerke für sicher und war daher nicht auf den Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi vom März 2011 vorbereitet. Zu diesem Schluss kommt ein umfassender Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), der am 1. September 2015 veröffentlicht worden ist.
Der IAEO-Bericht «The Fukushima Daiichi Accident – Report by the Director General» und fünf technische Bände beurteilen die Ursachen und Folgen des Reaktorunfalls von Fukushima-Daiichi. Sie berücksichtigen menschliche, organisatorische und technische Faktoren und haben zum Ziel zu verstehen, was geschehen ist und weshalb es zum Reaktorunfall kommen konnte.
IAEO-Generaldirektor Yukiya Amano hatte an der Generalkonferenz 2012 angekündigt, die IAEO werde einen umfassenden Bericht über den Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi ausarbeiten. Er erklärte später, der Bericht werde eine «massgebliche, sachliche und ausgewogene Bewertung darstellen, welche die Ursachen und Folgen des Unfalls sowie die gewonnenen Erkenntnisse daraus darlegt.»
Der jetzt veröffentlichte Bericht ist das Ergebnis einer umfassenden internationalen Zusammenarbeit mit fünf Arbeitsgruppen bestehend aus rund 180 Experten aus 42 Mitgliedsstaaten mit und ohne Kernenergieprogramm sowie mehreren internationalen Gremien. Er war im Mai 2015 den Mitgliedsstaaten übereicht worden. Im Juni 2015 diskutierte der Gouverneursrat darüber.
Im Vorwort beschreibt Amano seinen Besuch in Fukushima-Daiichi wenige Monate nach dem Reaktorunfall als «schockierende und ernüchternde Erfahrung». Er sei tief beeindruckt vom Mut und Engagement der Arbeiter, die versuchten, die beschädigten Reaktoren unter Kontrolle zu bringen. «Sie verdienen unseren Respekt und unsere Bewunderung», so Amano.
Quelle
M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 31. August 2015, und Bericht «The Fukushima Daiichi Accident – Report by the Director General»