HSK-Empfehlungen nach Forsmark-Zwischenfall
Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) hat das Ereignis vom 25. Juli 2006 im schwedischen Kernkraftwerk Forsmark analysiert und Lehren für die Kernkraftwerke in der Schweiz formuliert. Sie kommt zum Schluss, die in Forsmark für den Störfall wesentlichen Schwachstellen gebe es in den schweizerischen Anlagen nicht. Die HSK empfiehlt dennoch den gezielten Ausbau der Simulatorschulung und die weitere systematische Auswertung der Erfahrungen in ausländischen Anlagen.
Der Zwischenfall in Forsmark hat in allen schweizerischen Kernkraftwerken zu umfangreichen Überprüfungen der Strom- und Notstrom-Versorgungssysteme sowie der entsprechenden Schutzeinrichtungen durch die Betreiber geführt. Unabhängig davon überprüfte auch die HSK diese Systeme und inspizierte den Ausbildungsprozess des Betriebspersonals sowie das Abänderungswesen.
Als Ergebnis stellt die HSK fest, dass in den Bereichen, die in Forsmark als Schwachstellen identifiziert wurden und massgeblich zum komplexen Störfallablauf beitrugen, in den schweizerischen Kernkraftwerken keine Lücken in den technischen und organisatorischen Vorkehrungen vorhanden sind.
Grundsätzliche Empfehlungen
Die HSK empfiehlt den Kernkraftwerksbetreibern, bei der Simulatorschulung ihres Schichtpersonals noch vermehrt Störfallszenarien zu üben, in die Total- oder Teilausfälle von Sicherheitssystemen, Energieversorgungen, Informatiksystemen und Anzeigen im Kontrollraum eingebaut sind. Auch erwartet die HSK, dass die Betreiber für die Auswertung von Vorkommnissen und Betriebserfahrungen in ausländischen Anlagen weiterhin die notwendigen Ressourcen bereitstellt.
Detaillierter Bericht der HSK
Die Ergebnisse der Überprüfungen hat die HSK in einem 68-seitigen, deutschsprachigen Bericht zusammengefasst. Interessenten können ihn bei der HSK bestellen oder von ihrer Website herunterladen. Er beschreibt detailliert den Störfallablauf in Forsmark und die Überprüfungen an den Notstrom-Versorgungen in den schweizerischen Kernkraftwerken sowie die deterministischen und probabilistischen Störfallanalysen bei einem teilweisen oder vollständigen Ausfall der Stromversorgung. Ferner legt der Bericht die Aufgaben des Betriebspersonals bei Störungen und Störfällen sowie die Ausbildung dar. Schliesslich fasst er die für die Schweiz zu ziehenden Lehren zusammen.
Quelle
P.B. nach HSK, Medienmitteilung, 13. Februar 2007