Hongkong: Yangjiang-Investition auf Eis gelegt

Die CLP hatte im Juli 2010 angekündigt, 17% am chinesischen Neubauprojekt Yangjiang (6 x 1080 MW) in der Provinz Guangdong übernehmen zu wollen, um den dominierenden Anteil der Kohle bei der Stromproduktion Hongkongs zu verringern. Der Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi verzögerte in der Folge die regulatorische Genehmigung des Investitionsplans der CLP. Gleichzeitig geriet auch der Bau von Yangjiang in Verzug, da der Abschluss der Sicherheitsprüfung abgewartet werden musste, erklärte die CLP. Der vom chinesischen Staatsrat im Oktober 2012 bewilligte Plan zur Kernenergiesicherheit und -entwicklung (2011–2020) hatte zudem Auswirkungen auf die Auslegung der geplanten Einheiten und verursachte weitere Verzögerungen.

Am 2. September 2013 teilte die CGNPC der CLP nun mit, sie könne vorerst den Aktienanteil von 17% an Yangjiang nicht übernehmen. Die CGNPC begründete ihren Entscheid mit den anhaltenden regulatorischen Verzögerungen sowie einer Prüfung des Finanzierungsbedarfs und der Kapitalaufnahme-Optionen. Somit würden die Diskussionen über Yangjiang auf Eis gelegt. Laut CLP gibt es keine Gewähr, dass die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, oder falls doch, ob das Unternehmen mit der CGNPC eine Einigung bezüglich einer zukünftigen Investition in Yangjiang erzielen würde.

Der am 15. August 2011 unterzeichnete bedingte Übernahmevertrag sei damit hinfällig geworden. Die von der CLP bezahlte Kaution in der Höhe von HKD 1159 Mio. (CHF 140 Mio.) hat sie bereits zurückerhalten.

Am Standort Yangjiang sind vier der insgesamt sechs vorgesehenen 1000-MW-Einheiten vom chinesischen Typ CPR-1000 bereits in Arbeit. Der Bau der Einheiten 1 und 2 begann offiziell im Dezember 2008. Der Baubeginn der Einheit 3 folgte im November 2010 und derjenige der Einheit 4 zwei Jahre später.