HEU-Tausch zwischen Euratom, GB und den USA
Die europäische Atomgemeinschaft Euratom, Grossbritannien und die USA haben ein Geschäft zur Umnutzung von 700 kg hochangereichertem Uran (highly enriched uranium, HEU) abgeschlossen. Die USA werden das aus Grossbritannien stammende Kernmaterial gegen Material austauschen, das für die Produktion von medizinisch genutzten Radioisotopen eingesetzt werden kann.
Der britische Premierminister David Cameron teilte am 31. März 2016 am Ende des vierten Gipfels über nukleare Sicherung in Washington mit, Grossbritannien werde den USA rund 700 kg HEU vom Nuklearkomplex Dounreay an der Nordküste Schottlands liefern. Die USA lassen der Euratom im Gegenzug hochangereichertes Kernmaterial zukommen, das zur Konvertierung in medizinisch verwendete Radioisotope geeignet ist. Die Radioisotope werden in Frankreich produziert und können sowohl nach Grossbritannien wie auch in andere Länder Europas transportiert werden, um in Krebsdiagnose und Krebsbehandlung eingesetzt zu werden.
Am Standort Dounreay in Schottland wurden während rund 40 Jahren verschiedene Brennstoffarten untersucht. Als das Forschungsprogramm 1994 eingestellt wurde, hatten sich rund 100 t ausgedienter Brennstoff sowie nicht bestrahltes Kernmaterial angesammelt, um dessen Handhabung sich die Nuclear Decommissioning Authority (NDA) kümmert. Zu den Materialien zählt einerseits Brüterbrennstoff, der im Dounreay Fast Reactor eingesetzt wurde. Andererseits wird am Standort auch sogenannter exotischer Brennstoff gelagert, zum dem auch unbestrahltes HEU zählt, das in unterschiedlichen Formen vorliegt.
Quelle
M.B. nach britischer Regierung, Medienmitteilung, 31. März 2016