Grünes Licht für Nagra-Seismikmessungen
Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau hat die Bewilligung für die Durchführung 3D-seismischer Untersuchungen in der Region Jura Ost – einem möglichen Standortgebiet für geologische Tiefenlager – erteilt. Damit kann die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) mit den Vorarbeiten für die Messkampagne beginnen.
Mitte April 2015 hatte die Nagra die geforderten Unterlagen für eine Untersuchung des Standortgebiets Jura Ost beim BVU eingereicht. Nach der Fachprüfung und der Anhörung der im Untersuchungsperimeter liegenden Gemeinden erteilte das BVU jetzt der Nagra die entsprechende Bewilligung.
Im Gebiet Jura Ost wird laut Nagra eine Fläche von rund 100 km2 untersucht. Dabei bewegen sich die Vibrationsfahrzeuge vor allem auf dem Strassen- und Wegenetz. Das Messprinzip ist ähnlich wie beim Echolot auf Schiffen: An der Oberfläche erzeugen Vibrationsfahrzeuge schwache Schwingungen, die im tiefen Untergrund an den Gesteinsschichten reflektiert und an der Erdoberfläche mit hochempfindlichen Geofonen empfangen werden. Die 3D-Seismik liefert ein räumliches Abbild des Untergrunds bis in mehr als einen Kilometer Tiefe. Die Ergebnisse seien wichtig zur Klärung sicherheitstechnischer Fragen im Rahmen der Standortwahl für geologische Tiefenlager, so die Nagra.
Die Untersuchungen im Gebiet Jura Ost dauern von Ende September bis voraussichtlich Mitte Dezember 2015. Im Anschluss daran erfolgen die Messungen im Standortgebiet Zürich Nordost, dem zweiten von der Nagra vorgeschlagenen Standortgebiet. Die Nagra führt jeweils Informationsanlässe für die Bevölkerung durch.
Quelle
M.A. nach Nagra und BVU, Medienmitteilungen, 28. August 2015