Grossbritannien will Kernenergie in «grüne Taxonomie» aufnehmen

In der Energiepolitik seien die langfristigen Lösungen nicht Subventionen, sondern Sicherheit, sagte Hunt. Das bedeute, in heimische Energiequellen zu investieren, die ausserhalb der Kontrolle Putins oder eines Autokraten liegen. «Wir haben den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von unter 10% auf fast 40% erhöht. Aber weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint, brauchen wir eine weitere wichtige Quelle billiger und zuverlässiger Energie. Und das ist Kernenergie», unterstrich der Finanzminister. Die Erhöhung der nuklearen Kapazität sei von entscheidender Bedeutung, um die Netto-Null-Verpflichtungen des Landes zu erfüllen.

Hunt bestätigte, dass die Kernenergie vorbehaltlich einer Konsultation in die grüne Taxonomie Grossbritanniens als «ökologisch nachhaltig» eingestuft und ihr Zugang zu den gleichen Investitionsanreizen wie für erneuerbare Energien gewährt werde. Damit würden Investitionen des Privatsektors in das Nuklearprogramm des Landes gefördert. Er betonte: «Die Aufnahme der Kernenergie in die grüne Taxonomie des Vereinigten Königreichs ist ein entscheidender Schritt, dem Beispiel anderer führender Nuklearnationen zu folgen, und wird entscheidende Investitionen in neue Projekte vorantreiben, wodurch es billiger und einfacher wird, neue Reaktoren zu finanzieren.»

Jeremy Hunt kündigte ausserdem an, dass die Regierung den ersten Wettbewerb für kleine, modulare Reaktoren lancieren werde. Dieser soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein und wenn es sich als realisierbar erweise, «werden wir diese aufregende neue Technologie mitfinanzieren». Der Minister informierte auch über den Start von Great British Nuclear. Diese neue staatliche Behörde soll Unterstützung in der gesamten nuklearen Lieferkette bieten, um die Kosten zu senken und bis 2050 bis zu 25% des Stroms des Landes bereitzustellen, gegenüber etwa 15% heute .