Grossbritannien: Meilenstein bei Berkeley-Stilllegung
Die Stilllegung des Kernkraftwerks Berkeley im Süden Grossbritanniens hat einen weiteren Meilenstein erreicht. Am 15. Dezember 2010 gab die Nuclear Decommissioning Authority (NDA) bekannt, dass die zwei Reaktorgebäude in einen passiven Status gesetzt werden.
Das Stilllegungsprojekt ist gemäss NDA somit einen entscheidenden Schritt vorwärts gerückt. Als erstes kommerzielles Kernkraftwerk Grossbritanniens hat Berkeley den sogenannten Safestore-Status angenommen. Der Standort wird nun während rund 65 Jahren überwacht und unterhalten. Voraussichtlich im Jahr 2074, wenn die Radioaktivität der restlichen auf der Anlage gelagerten Bauteile genügend abgeklungen ist, soll der definitive Rückbau erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll das geplante geologische Tiefenlager Grossbritanniens seinen Betrieb aufgenommen haben.
Die beiden Berkeley-Reaktoren haben 1962 als erste in Grossbritannien den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Die mit Natururan betriebenen gasgekühlten Magnox-Reaktoren haben vier Turbogeneratoren angetrieben und zusammen 276 MW bereitgestellt. Bis zur Ausserbetriebnahme Ende der 1980er-Jahre hat das Kernkraftwerk rund 40 Mrd. kWh elektrische Energie produziert.
Von 1989 bis 1992 wurden insgesamt 84'877 Brennelemente entladen und somit ein Grossteil (99%) der Radioaktivität aus der Anlage geschafft. Ab 1993 erfolgte die Demontage der Gasleitungen. Der Reaktorbehälter und der Reaktorkern werden bis zum definitiven Rückbau vor Ort gelagert und überwacht.
Quelle
M.B. nach Nuclear Decommissioning Authority, Medienmitteilung, 15. Dezember 2010