Grossbritannien: Kernenergie zur Bekämpfung der Brennstoff-Armut benötigt
Ein Drittel aller Haushalte in Grossbritannien wird bis 2030 mit der sogenannten Brennstoff-Armut zu kämpfen haben, falls die Regierungskoalition nicht zügig den Bau von neuen Kernkraftwerken vorantreibt. Dies geht aus einem Bericht des britischen Centre for Policy Studies hervor.
Der Bericht konstatiert, dass in den nächsten 18 Jahren die Anzahl Haushalte, die über 10% ihres Einkommens zur Deckung ihrer Energiekosten ausgeben müssen, auf beinahe 8,5 Mio. steigen könnte. Diese alarmierende Zahl von Betroffenen der Brennstoff-Armut werde Realität, wenn die Regierungskoalition die Bewilligung neuer Kernkraftwerke verzögere, sind sich die Autoren des Berichts sicher.
Im Winter 2010/2011 haben – so die Experten des Centre for Policy Studies – Kohlekraftwerke beinahe 50% der Stromnachfrage gedeckt. Der Bericht wirft der Regierung vor, sie habe keine brauchbaren Pläne zum Ersatz der alten Kohle- und Ölanlagen, wenn diese 2016 gemäss Vorgaben der Europäischen Union abgeschaltet werden müssen. Die Regierung riskiere, die Lücke mit zusätzlichen Gaskraftwerken schliessen zu müssen, was bis 2025 zu einer grossen Abhängigkeit von Gas führen würde. Die Autoren rechnen damit, dass bis 2025 über 80% der Stromversorgung mit Gaskraftwerken gedeckt wird. Die Regierung müsse deshalb umgehend eine ausgewogene und faire Kernenergie-Strategie ausarbeiten und genehmigen, die alle möglichen Investoren berücksichtige. Nur so könne gewährleistet werden, dass so bald als möglich neue Kernkraftwerke in Betrieb gehen können.
Quelle
D.S. nach Centre for Policy Studies, Bericht «The Atomic Clock: How the Coalition is gambling with Britain's Energy Policy», Januar 2012