Grossbritannien: Genehmigung für Wylfa-Rückbau

Das ONR hatte dem Antrag der Magnox zum Rückbau von Wylfa-1 und -2 bereits am 25. September 2013 stattgegeben, wie die Behörde in ihrer Stellungnahme vom Oktober 2013 schreibt. Dem Entscheid gingen umfassende Abklärungen unter Einbezug der Öffentlichkeit voraus. Zudem überprüfte das ONR den von der Magnox eingereichten Umweltbericht zum Rückbauprojekt. Der Bericht analysiert einerseits im Detail mögliche Einflüsse, die der Rückbau der beiden mit Kohlendioxidgas gekühlten, grafitmoderierten Magnox-Reaktoreinheit auf die Umwelt haben könnte, und andererseits, wie diese minimiert oder ganz verhindernd werden sollen.

Das ONR hatte bereits im März 2009 einem Rückbauantrag für Wylfa-1 und -2 zugestimmt. Die damalige Betreiberin – Magnox North – hatte vorgesehen, die beiden Einheiten im März 2010 stillzulegen. Wirtschaftliche Überlegungen sprachen jedoch für einen Weiterbetrieb. Die Nuclear Decommissioning Authority (NDA) verlängerte die Betriebsbewilligung für Wylfa-1 und -2 vorerst bis Ende 2010. Im Oktober 2010 wurde sie um zwei weitere Jahre verlängert. Voraussetzung für die erneute Laufzeitverlängerung bis 2012 war, dass die Magnox North Wylfa weiterhin auf dem höchsten Betriebs- und Sicherheitsniveau hält. Ende April 2012 stellte die Magnox North, die in der Zwischenzeit mit der Magnox South zur Magnox Ltd. fusioniert hatte, den Betrieb von Wylfa-2 vorzeitig ein. Grund für die vorgezogene Ausserbetriebnahme war, dass die begrenzten Kernbrennstoffbestände für den Betrieb beider Reaktoren nicht ausreichten. Wylfa-1 ist seither die letzte in Betrieb stehende Einheit ihres Typs. Sio soll nach Plänen der Magnox noch bis Ende 2015 in Betrieb bleiben und dabei teilweise verwendeter Brennstoff aus Block 2 nutzen. Neuer Magnox-Brennstoff wird nicht mehr hergestellt. Da Rückbaugenehmigungen der ONR nur fünf Jahre gültig sind, musste die Magnox einen neuen Rückbauantrag mit einem aktualisierten Umweltbericht einreichen.