Grossbritannien: Erster KKW-Standort wieder "grüne Wiese"

Das Gelände des ehemaligen Pilotkernkraftwerks Winfrith in Südengland ist nach Stilllegung, Abbruch und Beseitigung der Kernanlage Mitte Dezember 2002 offiziell aus der behördlichen Überwachung entlassen worden. Auf dem 3,3 Hektaren grossen Gebiet ist damit gewissermassen der Zustand der "grünen Wiese" wieder hergestellt.

15. Dez. 2002

Die United Kingdom Atomic Energy Authority (UKAEA) will dort jetzt ein Geschäftszentrum betreiben. Die Entwidmung als Kernanlage war möglich, nachdem die britische Sicherheitsbehörde Nuclear Installations Inspectorate sich vergewissert hatte, dass es dort keine Strahlenquellen mehr gibt, von denen eine Gefährdung ausgeht.
In Grossbritannien ist Winfrith der erste nukleare Standort, der nach Abbruch und Beseitigung von Kernanlagen diese Bedingung erfüllt. Die Kernanlage Winfrith wurde in den 50er-Jahren eingerichtet und diente als Standort für bis zu neun Kernreaktoren. 1963 begann dort der Bau des SGH-WR, eines Dampf erzeugenden Schwerwasser-Leistungsreaktors, der als Pilotkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 92 MW 1968 in kommerziellen Betrieb ging. Bis 1990, als der SGHWR endgültig abgeschaltet wurde, erzeugte er rund 11 Mrd. kWh elektrische Energie. Mit dem Abbruch der Piloteinheit und zweier weiterer kleiner Reaktoren sowie einer Einrichtung zur Plutoniumbewirtschaftung dient der jetzt als Kernanlage entwidmete Geländeabschnitt als Modellfall für Stilllegungsprojekte in Grossbritannien. Die UKAEA will erreichen, dass mit Ausnahme einer kleinen Zone bis 2025 das ganze grosse Gelände von Winfrith aus der behördlichen Überwachung entlassen werden kann.

Quelle

P.B. nach NucNet, 16. Dezember 2002

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