Grossbritannien: Durchbruch bei Herstellung von Fusionsstahl

Das Neurone-Konsortium – eine Arbeitsgruppe der UK Atomic Energy Authority (UKAEA) – hat in Grossbritannien die Produktion von Fusionsstahl im industriellen Massstab demonstriert. Diese Errungenschaft hat das Potenzial, die Produktionskosten von Hochtemperaturstahl in Fusionsqualität um eine Grössenordnung zu senken und die Effizienz zukünftiger Fusionskraftwerke zu verbessern.

20. Jan. 2025
Fusionsstahlherstellung
Herstellung von Fusionsstahl in einem Elektrolichtbogenofen am Materials Processing Institute (MPI) in Middlesborough im Nordosten Englands.
Quelle: UKAEA via X

Das Neurone-(Neutron Irradiation of Advanced Steels-)Konsortium hat in Grossbritannien «5,5 Tonnen niedrigaktivierenden ferritisch-martensitischen (RAFM-)Stahl in Fusionsqualität» hergestellt. Dies erfolgte nach Versuchen im Labormassstab in einem rund sieben Tonnen schweren Elektrolichtbogenofen am Materials Processing Institute (MPI) in Middlesborough. Der spezielle Hochtemperaturstahl soll in Fusionsreaktoren eingesetzt werden, wo er hohen Neutronenbelastungen und extremen Temperaturen von 650°C – die von Kernfusionsreaktionen herrühren – standhält.

Im Neurone-Konsortium arbeitet die Materialabteilung der UKAEA mit akademischen und industriellen Partnern aus Grossbritannien und dem Ausland zusammen. Industrielle Partner sind das Materials Processing Institute und Sheffield Forgemasters.

Hochtemperaturstahl «maximiert die Möglichkeit der Nutzung von Wärme in den Fusionsmaschinen […] wodurch die Gesamteffizienz von Fusionskraftwerken verbessert wird», schreibt das Culham Centre für Fusion Energy (CCFE) der UKAEA. Die Herstellungsart von Fusionsstahl, die «auf der Technologie des Lichtbogenofens mit verbesserten Reinigungs- und thermomechanischen Protokollen basiert, hat das Potenzial, die Produktionskosten im Vergleich zu herkömmlichen RAFM-Verfahren auf ein Zehntel zu senken, wobei die bestehende und leicht skalierbare Infrastruktur innerhalb der Lieferkette genutzt werden kann». Mit der erfolgreichen Herstellung von RAFM-Stahl in Fusionsqualität sei der Grundstein für die kostengünstige Herstellung dieser Art von Fusionsstahl für künftige Fusionsprogramme gelegt worden, sagt das MPI.

Quelle

B.G. nach CCFE, Medienmitteilung, 9. Januar 2025

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