Gösgen: Schaden am Generator geklärt

Die Ursache für die zu starken Schwingungen am neuen Generator-Rotor des Kernkraftwerks Gösgen ist geklärt. Der Generator wird wieder eingebaut und der Leistungsbetrieb gegen Ende Juli 2013 aufgenommen.

16. Juli 2013
Frontalansicht des neuen Generators des Kernkraftwerks Gösgen.
Frontalansicht des neuen Generators des Kernkraftwerks Gösgen.
Quelle: KKG

Das Kernkraftwerk Gösgen wurde am 4. Mai 2013 planmässig zur Jahresrevision abgeschaltet. Die Revision sollte rund zwei Monate dauern, da im Rahmen der geplanten Arbeiten unter anderem die Turbogeneratorgruppe modernisiert und ein neuer Generator eingebaut wurde. Am 30. Juni 2013 erhielt die Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG (KKG) von dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) die Freigabe zur Wiederaufnahme des Leistungsbetriebs. Am Mittag des 2. Juli 2013 wurde die Stromproduktion aufgenommen. Aufgrund zu starker Schwingungen am Rotor des neu eingebauten Generators nahm die KKG die Anlage jedoch am Abend des gleichen Tages wieder vom Netz und entschied, den neuen Generator wieder auszubauen, nachdem die Untersuchung durch Spezialisten am eingebauten Generator die zu starken Rotorschwingungen nicht erklären konnten.

Am 12. Juli 2013 konnte die KKG bekannt geben, dass die Ursache geklärt sei. Es wurden bei verschiedenen Nuten in der Rotormitte verschlossene Kühlgas-Austrittsöffnungen gefunden. Die zwischen den Leitern liegenden Isolationsschichten waren im Herstellerwerk teilweise nicht ausgeschnitten worden. Dadurch wurde der Kühlgasstrom blockiert. Dies führte im Leistungsbetrieb an diesen Stellen zur einseitigen Erwärmung des Rotors und dadurch zu den starken Wellenschwingungen. Sechs von insgesamt 784 Kühlkanälen waren verschlossen. Der Hersteller Siemens hat diese inzwischen geöffnet. Damit ist der ordnungsgemässe Zustand erreicht. Am 11. Juli 2013 bestätigten Prüfungen die Durchgängigkeit sämtlicher Kühlgaskanäle des Rotors.

Die vorher gefundenen Farbabplatzungen an der Rotoroberfläche waren demnach nicht die Ursache der unzulässigen Schwingungen. Die Farbreste im Innern des Rotors und die Reste des abgeplatzten Farbanstrichs auf der Rotoroberfläche seien indessen entfernt worden, so die KKG in ihrer Medienmitteilung. Der Korrosionsschutz hatte den Zweck, den Rotor während Fabrikation und Transport zu schützen. Im Betriebszustand ist er nicht notwendig. Die Ursache der Farbabplatzungen wird gemäss KKG von der Siemens weiter abgeklärt. Durch die Öffnung der verschlossenen Kühlgaskanäle ist die Voraussetzung für die Remontage des Generator-Rotors gegeben. Nach dem Wiedereinbau am 13./14. Juli 2013 wird das Kraftwerk den Leistungsbetrieb laut KKG gegen Ende Juli 2013 aufnehmen können.

Quelle

D.S. nach Gösgen, Medienmitteilungen, 3., 4. und 12. Juli 2013

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