Globale Kohlendioxid-Emissionen auf neuem Höchststand

Die globalen Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre werden im Jahr 2012 mit 35,6 Mrd. t wohl erneut einen Rekordwert erreicht, gibt das internationale Global-Carbon-Project-Konsortium bekannt. Vor allem angestiegen seien die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Nach Schätzung der Wissenschafter sind die Emissionen aus dieser Quelle im Vergleich zum Vorjahr um 2,6% gestiegen. Damit werde das Niveau von 1990, das dem Kyoto-Protokoll zugrunde liegt, um fast 60% überstiegen.

18. Dez. 2012

Basierend auf einer Vielzahl von Kohlendioxidmessungen und Modellrechnungen anderer Wissenschafter haben die Mitglieder des «Global Carbon Project» abgeschätzt, welche Staaten in den vergangenen Jahren die grössten Mengen des Treibhausgases in die Luft geblasen haben. So trug 2011 mit einem Anteil von 28% China am stärksten zur globalen Gesamtemission bei, gefolgt von den USA (16%), der Europäischen Union (11%) und Indien (7%). In China und Indien stiegen die Emissionen im Jahr 2011 um 9,9% beziehungsweise 7,5%. Dagegen verringerten die USA ihren CO2-Ausstoss um 1,8%, und die EU kam sogar auf eine Reduktion von 2,8%. Deutschlands Emissionen sind nach dieser Studie seit dem Jahr 2000 durchschnittlich um 1% pro Jahr gesunken. Weltweit summieren sich die Kohlendioxid-Mengen, die in diesem Jahr in die Atmosphäre gelangen, auf 35,6 Mrd. t und erreichen damit einen neuen Höchststand.

Den CO2-Emissionsraten, von denen das Global Carbon Project ausgeht, liegen zum grössten Teil Hochrechnungen auf der Basis der Menge fossiler Brennstoffe zugrunde, die in den einzelnen Ländern zur Energieproduktion verwendet wurden. Global betrachtet sind die Raten demnach seit 1985 um mindestens 2% pro Jahr angestiegen. Damit liegen sie an der Obergrenze aller Emissionsszenarien, die das Intergovernmental Panel on Climate Change jemals aufgestellt hat. Der weitere Anstieg der Emissionen im Jahr 2012 verstärkt die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Emissionsraten und denen, die tolerierbar wären, um die globale Erwärmung unter der international geforderten 2°C -Grenze zu halten. Mit den CO2-Emissionen hat auch die Konzentration aller Treibhausgase in der Atmosphäre einen neuen Rekord erreicht: Das Kohlendioxid nimmt jetzt einen Volumenanteil von 391 ppm ein. «Wenn der gegenwärtige Trend anhält, sind wir in fünf Jahren signifikant über jeglichen Szenarien, die eine Stabilisierung des Klimawandels im 21. Jahrhundert vorsehen», kommentiert Martin Heimann, Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, Deutschland, die Ergebnisse. Das Institut hat Daten zur Metastudie beigesteuert.

Quelle

D.S. nach Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Mitteilung, 3. Dezember 2012

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