Ghana trifft Vorbereitungen für den Einstieg in die Kernenergie bis 2030

Die ghanaische Nuclear Regulatory Authority bereitet sich zusammen mit der amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) auf den Einstieg Ghanas in die Kernenergie vor. Das westafrikanische Land will bis 2030 einen Kernreaktor gebaut haben und in Betrieb nehmen.

28. Juli 2023
Zusammenarbeit der Behörden
Die Nuklearaufsichtsbehörden Ghanas und der USA arbeiten bei der Entwicklung eines unabhängigen Regulierungsprogramms für die Überwachung der kommerziellen Kernenergie in Ghana zusammen.
Quelle: NRC via Twitter

Der ghanaische Präsident Nana Addo Dankwa Akufo-Addo hat den Einstieg Ghanas in die Kernenergie bereits im August 2022 gutgeheissen. Auf dem Weg zum ersten eigenen Kernkraftwerk geht das westafrikanische Land gemäss Meilenstein-Ansatz der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) vor, einem Leitfaden für das Management von Kernenergieprogrammen für Neueinsteiger. Dieses enthält die drei Phasen «Entscheiden», «Auftrag erteilen» und «In Betrieb nehmen». Ghana befindet sich in Phase zwei und bereitet Phase drei vor.

Unter anderem arbeitet die ghanaische Nuclear Regulatory Authority mit der amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) an einem unabhängigen, transparenten Regulierungsrahmen für den Nuklearbereich, der auf hohen Sicherheitsstandards basiere. «Wir haben eng mit der ghanaischen Atomaufsichtsbehörde zusammengearbeitet, um ein technisch kompetentes, unabhängiges Regulierungsprogramm für die Überwachung der kommerziellen Kernenergie in Ghana zu entwickeln», sagte der NRC-Vorsitzende Christopher T. Hanson nach einem Besuch in Ghana.

Robert Sogbadji, der stellvertretende Direktor für Kernenergie und alternative Energien im ghanaischen Energieministerium, hat gegenüber Medien geäussert, dass das Kernenergieprogramm erhebliche Fortschritte gemacht habe. Das Ministerium gehe davon aus, dass das erste Kernkraftwerk Ghanas bis 2030 an das bis dahin ausgebaute nationale Stromnetz angeschlossen sein werde und dieses 2000 MW an Nuklearstrom aufnehmen könne. «Wir haben Anbieterländer einbezogen und stehen kurz davor, uns auf ein Land und eine Technologie für unser erstes Kernkraftwerk zu einigen», gab Sogbadji bekannt und ergänzte, dass bereits ein geeigneter Standort für die Anlage gefunden worden sei. Aus Sicherheitsgründen mache er dazu aber keine weiteren Angaben. Gemäss Sogbadji wird das Kernkraftwerk billigen Strom liefern, die Energiewende in Ghana fördern und eine langfristige Lösung für die Stromversorgungsprobleme des Landes sein, welche die Wirtschaft durch Produktionsausfälle jeden Tag Millionen an US-Dollar koste.

Quelle

B.G. nach NRC, Medienmitteilung, 21. Juli 2023, und Online-Nachrichtenportal YEN, Artikel, 23. Juli 2023

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