Geschäftsbericht 2000 des Kernkraftwerks Gösgen

Das Kernkraftwerk Gösgen erzielte in seinem 21. Betriebsjahr wiederum sehr gute Ergebnisse, ohne besondere sicherheitstechnische Vorkommnisse zu verzeichnen.

31. Mai 2001

Im Oktober 2000 erreichte die Nettoabgabe seit der kommerziellen Betriebsaufnahme 150 Milliarden kWh, was dem dreifachen Jahresstromverbrauch der Schweiz entspricht. Und im Dezember blickte das KKG auf 10 Jahre ohne ungeplante Reaktorschnellabschaltung zurück.
Dank vorbeugender Instandhaltung und sehr schonender Fahrweise war es möglich, die Abschreibungsdauer der Anlage von 30 auf 40 Jahre zu verlängern. Damit ergibt sich bei einer Stromerzeugung von 7,8 Milliarden kWh (1999: 7,53 Milliarden kWh) und bei Jahreskosten von 320 Millionen Franken (378 Millionen Franken) ein Gestehungspreis von 4,10 Rappen pro kWh (5,02 Rappen pro kWh). Die Kosten weisen folgende Struktur auf: Betrieb 39,3% (34,2%), Kernbrennstoff 13,7% (12,4%), nukleare Entsorgung 23,7% (20,7%), Stilllegung 1,9% (1,6%), Abschreibungen 15,9% (19,7%) und Kapitalzinsen 5,5% (4,8%). Aufgrund geänderter Rechnungslegung wurden keine Rückstellungen mehr für Anlageerneuerungen getätigt (Vorjahr 6,6%).
Im Frühjahr 2000 wurde eine erste Serie von 32 Wau-Brennelementen angeliefert. Diese Brennelemente wurden von der russischen Firma Mashi-nostroitelny Zavod (MSZ) in Elektrostal im Unterauftrag des Brennelementlieferanten Siemens nach dessen Spezifikationen gefertigt. Mit dem Einsatz der ersten Wau-Brennelemente wird das bei der Wiederaufarbeitung in Frankreich zurückgewonnene Uran rezykliert. Für die Fertigung der Wau-Brennelemente wird dieses Uran aus Frankreich mit hoch angereichertem Uran aus russischen Beständen gemischt. Im Frühjahr 2000 lieferte die Firma Belgonucléaire in Dessel, Belgien, insgesamt 20 Mox-Brennelemente. Auch die Mox-Brennelemente werden im Unterauftrag von Siemens gefertigt. In diesen Brennelementen kommt das bei der Wiederaufarbeitung zurückgewonnene Plutonium, das aus dem KKG und dem Kernkraftwerk Mühleberg stammt, zum Einsatz.
Erstmals stellte das KKG im Rahmen eines Forschungsprojektes dem Paul Scherrer Institut (PSI) in Würenlingen leihweise eine Anzahl unbestrahlter Brennstäbe zur Verfügung, die im Forschungsreaktor Proteus eingesetzt werden. Ziel des Projektes ist die Überprüfung von Rechenmethoden zur Kernauslegung beim Einsatz von Brennelementen mit höherem Abbrand.
Die im Kraftwerksbetrieb und in der Revision angefallenen Betriebsabfälle konnten mit den bewährten Verfahren behandelt werden. 139 Fässer zu 200 Litern mit brennbaren Abfällen wurden zur Veraschung und Verfestigung ins PSI transportiert. Die im Frühjahr begonnene Kampagne zur Bituminierung von Abwasserkonzentraten stand am Jahresende kurz vor dem Abschluss. Insgesamt wurden dabei 87 Abfallgebinde zu 200 Litern hergestellt. Parallel dazu konnten 2737 kg Metallabfälle endlagergerecht konditioniert werden.
Von Januar bis September 2000 fanden fünf Transporte mit insgesamt 60 abgebrannten Brennelementen zur Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague statt. Die bereits im Vorjahr eingeführten zusätzlichen Massnahmen zur Vermeidung unzulässiger Kontaminationen an Transportbehältern und Eisenbahnwagen bewährten sich. Alle Transporte erfolgten kontaminationsfrei. In Übereinstimmung mit der im Jahr 2000 abgeschlossenen Erweiterung zur bestehenden Vereinbarung mit der Cogema betreffend Wiederaufarbeitung und Rezyklierung werden im Jahr 2001 weitere Abtransporte nach La Hague folgen.

Quelle

M.E. nach Geschäftsbericht 2000 der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG

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