General Electric sucht Führungsrolle beim Bau neuer KKW in den USA
Für John Rice, Direktionspräsident der GE Energy, ist angesichts der sich zuspitzenden Energiekrise klar: "Kernenergie hat Teil der Lösung zu sein."
Wie Rice in einem Interview mit der Wochenzeitschrift "The New Yorker" am 14. Oktober 2004 feststellen konnte, nehmen die amerikanischen Elektrizitätsunternehmen eine Neubeurteilung der Kernenergie vor. Auslöser seien die massiv gestiegenen Ölpreise und die Abhängigkeit neuer konventionell-thermischer Kraftwerke vom begrenzt verfügbaren Erdgas. Dazu komme die Besorgnis über die Treibhausgasemissionen.
Wie Rice weiter ausführte, beabsichtigt der Geschäftsbereich GE Energy der General Electric Company (GE) als Weltmarktführer in den Bereichen Kraftwerkstechnologie, Energiedienstleistungen und Energiemanagement beim Bau von Kernkraftwerken einer neuen Generation in den USA eine Führungsrolle zu übernehmen. Die GE Energy ist daher Partnerin namentlich von NuStart - des grössten der drei amerikanischen Konsortien, die mit Fördermitteln des Energieministeriums DOE Machbarkeitsstudien und Genehmigungsvorstösse entwickeln. Die ersten zwei bis drei neuen Kernkraftwerkseinheiten sind nach Meinung der Industrie als Partnerprojekte mit Regierungshilfe zu erstellen.
Wenn einmal ein erstes Projekt lanciert sei, werde es viel einfacher sein, weitere Einheiten auszuführen, sagte Rice. GE Energy rechne damit, dass die neue Reaktorgeneration nicht nur sicherer sein wird, sondern Folgeeinheiten auch rund 20% weniger kosten werden als die heutigen Kernkraftwerke. Auch wenn GE Energy in den USA gegenwärtig keinen Auftrag habe, hoffe sie dennoch auf Bestellungen.
Rice hält das Marktpotenzial in den USA für "riesig". In den kommenden 20 Jahren werden mindestens 13 Einheiten benötigt, um bestehende Kernkraftwerke nach 40 bis 60 Betriebsjahren zu ersetzen. Bis in 35 bis 40 Jahren sind es an die 100 Einheiten.
Quelle
P.B. nach NucNet, 19. Oktober 2004