Gemischte Gefühle bei Tepco-Jahresabschluss
Das grösste japanische Elektrizitätsunternehmen, die Tokyo Electric Power Company, Inc. (Tepco), konnte im Geschäftsjahr 2002, das am 31. März 2003 endete, zwar zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder mehr elektrische Energie verkaufen. Doch die konsolidierten Betriebseinnahmen und die ordentlichen Einkünfte brachen ein.
Die Betriebseinnahmen erreichten noch JPY 4919 Mrd. (CHF 57,1 Mrd.), also 5,8% weniger als im Vorjahr, und die Nettoeinkünfte sanken auf JPY 165 Mrd. (CHF 1,91 Mrd.). Das sind 18,1% weniger als im Vorjahr. Die Tepco erklärt dies durch einen ausserordentlichen Verlust in Folge der Neubewertung von Effekten. Der Anstieg bei den Stromverkäufen ist laut Tepco auf das wärmere Wetter im August und September 2002 sowie unterdurchschnittliche Temperaturen im Winter 2002/03 zurückzuführen. So stieg die Nachfrage der Haushalte um 5%. Hinzu kam die wirtschaftliche Erholung in Handel und Industrie sowie bei den Kunden auf dem freien Markt, die zusammen gut 1% mehr elektrische Energie nachfragten. Aber weil die Tepco auf den 1. April 2002 die Preise gesenkt hatte, ging der Erlös aus dem Stromverkauf im Vergleich zum Vorjahr trotzdem um 6,1% zurück. Auf der Kostenseite fiel die langzeitige Abschaltung von Kernkraftwerken ins Gewicht, was die Brennstoffkosten für fossilthermische Ersatzeinheiten in die Höhe trieb. Hingegen lagen die Instandhaltungskosten sowie die Auslagen für Wiederaufarbeitung tiefer. Ferner konnte die Tepco Abschreibungen herabsetzen und musste weniger Zinsen für Anleihen bezahlen. So nahmen die ordentlichen Auslagen im Vergleich zum Vorjahr um 4,9% auf JPY 4669 Mrd. (CHF 54,16 Mrd.) ab.
Quelle
P.B. nach Pressemitteilung der Tepco, 20. Mai 2003