Gemeinsamer Fahrplan für europäische Forschungsreaktoren
Das französische Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA), das Belgian Nuclear Research Centre SCK-CEN und die niederländische Nuclear Research and Consultancy Group (NRG) haben am 21. September 2010 ein Positionspapier für die Einrichtung einer «European Research Area of Experimental Reactors» (ERAER) unterzeichnet. Dieses Papier unterstreiche die Bedeutung der Zusammenarbeit und Umsetzung eines klaren Fahrplans im Bereich der europäischen Forschungsreaktoren, so die Initianten.
Christophe Béhar, directeur de l'Energie nucléaire im CEA, Eric van Walle, Generaldirektor des SCK-CEN, und Robert Johan Stol, geschäftsführender Direktor der NRG, unterzeichneten das Positionspapier am 14. September 2010 anlässlich der Generalversammlung der Sustainable Nuclear Energy Technology Platform (SNETP) in Brüssel. Das Papier steht in Einklang mit der strategischen Forschungsagenda der SNETP.
Da sich die erste Generation von Forschungsreaktoren in Europa dem Ende ihrer auslegungstechnischen Betriebsdauer nähere, sei es wichtig, auf europäischer Ebene eine kohärente Strategie zu entwickeln, damit die Bedürfnisse der Industrie und der Öffentlichkeit befriedigt und das Fachwissen auf hohem wissenschaftlichem Niveau aufrecht erhalten werde, sind sich die drei Organisationen einig. In einer Erklärung weisen sie darauf hin, dass ein gemeinsamer Forschungsraum der einzige Weg sei, um Europas Führungsrolle im Bereich der Reaktorforschung, Energieversorgungssicherheit und Gesundheitsbedürfnisse zu erhalten.
Die EREAR wird sich auf die zukünftigen Forschungsreaktoren der drei Unterzeichner stützen: den Hochflussreaktor Jules Horowitz (RJH), im Bau im französischen CEA-Forschungszentrum Cadarache, den geplanten beschleunigergesteuerten Forschungsreaktor Myrrha im belgischen Mol und den geplanten Hochflussreaktor Pallas im niederländischen Petten, der langfristig die Versorgung Europas mit Radioisotopen sichern soll.
Quelle
M.A. nach NRG, Medienmitteilung, 20. September, und CEA, Medienmitteilung, 21. September 2010