GB: Regierung setzt mit Elektrizitätsmarkt-Gesetz auf Kernenergie

Das britische Department of Energy and Climate Change (DECC) hat am 22. Mai 2012 den Gesetzesentwurf für die Elektrizitätsmarktreform veröffentlicht. Das Gesetz soll wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen, welche die Privatwirtschaft zu Investitionen in kohlenstoffarme Kraftwerke anregen – auch in Kernkraftwerke.

25. Mai 2012

Die britische Regierung hat ihre bereits im Weissbuch zur britischen Stromzukunft vom Juli 2011 skizzierte Strategie nun im Gesetzesentwurf für die Elektrizitätsmarktreform festgeschrieben. Schlüsselelement der Strommarktreform sind sogenannte Langfristverträge für die Stromeinspeisung aus klimafreundlichen Systemen mit hohen Anfangsinvestitionen – namentlich Kernkraftwerke. So kann für künftige Betreiber eine langfristige Planungssicherheit gewährleistet werden. Für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und Kernkraftwerken ist ein Mindestpreis vorgesehen. Er soll erstmals 2013 festgesetzt werden. Zusätzlich vorgesehen sind ein Mindestpreis für Kohle sowie eine festgesetzte Emissionsnorm. Die Regierung will damit den Bau neuer Kohlekraftwerke mit CO2-Sequestrierung begünstigen.

Mit der Reform des Elektrizitätsmarktes in Grossbritannien sollen die für die Versorgungssicherheit in den nächsten zehn Jahren nötigen Investitionen in die Stromerzeugungs- und Verteilungskapazität in der Höhe von GBP 110 Mrd. (CHF 177 Mrd.) sichergestellt werden. Diese Investitionen müssen Privatinvestoren aufbringen. Gegenwärtig sind die EDF Energy und die NuGeneration Ltd. die beiden einzigen Investoren, die den Bau neuer Kernkraftwerke in Grossbritannien planen. Die Unternehmen E.On UK plc und RWE npower plc haben im März 2012 den Rückzug ihrer Pläne für den Bau zweier Reaktoren bekannt gegeben und suchen jetzt Käufer für ihre Vorinvestition.

Laut DECC sollen bis im Frühling 2013 die nötigen Gesetze zur Umsetzung der Elektrizitätsmarktreform erlassen sein, sodass um 2014 erste Projekte von den Massnahmen profitieren können.

Quelle

D.S. nach DECC, Medienmitteilung, 22. Mai 2012

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