GB: nuklearer Neubau als Wirtschaftsstimulans

Laut der IPPR-Forschungsstudie «Benefits from infrastructure investment: a case study in nuclear energy» würde das Bruttoinlandprodukt Grossbritanniens in den nächsten 15 Jahren um bis zu 0,34% jährlich wachsen, wenn Kernenergie die in den Energieprognosen der Regierung enthaltenen 18'000 MW zusätzlicher nicht erneuerbarer Erzeugungskapazitäten deckt. Das entspricht einem Zuwachs von GBP 5,1 Mrd. (CHF 7,7 Mrd.) des Bruttoinlandprodukts jährlich (Referenzjahr 2011). Die Investitionen würden jährlich über 22'000 zusätzliche direkte und indirekte Arbeitsplätze sowie die erhöhten wirtschaftlichen Aktivitäten weitere 5000–10'000 Stellen schaffen. Die Exporte des Nuklearsektors könnten von jährlich GBP 700 Mio. (CHF 1,1 Mrd.) auf GBP 1,1–1,6 Mrd. (CHF 1,7–2,4 Mrd.) wachsen.

Die Studie des unabhängigen Thinktanks IPPR mit Sitz in London hat die EDF Energy plc in Auftrag gegeben. Das britische Tochterunternehmen der Electricité de France (EDF) plant, bis zu vier Kernkraftwerkseinheiten an zwei Standorten in Grossbritannien mit einer Gesamtleistung von 6400 MW zu bauen.

«Wenn sich die Regierung klar und glaubwürdig mit einer langfristigen Strategie für die Kernenergie engagiert und wenn sie dabei auf die Unterstützung aller Parteien zählen kann, dann darf die Industrie Grossbritanniens recht zuversichtlich sein, dass es in Zukunft einen stetigen Strom an Arbeit und Aufträgen gibt», so die IPPR-Studie. Dieses Mass an Gewissheit sollte es der Nuklearindustrie erlauben, die zur Entwicklung einer eigenen Versorgungskette nötigen Investitionen zu tätigen, heisst es weiter.