GB: Baubewilligung für Hinkley Point C

Auf Empfehlung des britischen Planning Inspectorate hat das Department of Energy and Climate Change (DECC) den Bau des Kernkraftwerks Hinkley Point C genehmigt. Damit kann erstmals seit 1995 ein neues Kernkraftwerk in Grossbritannien gebaut werden.

20. März 2013
Erste Neubaubewilligung seit 25 Jahren in Grossbritannien: Das bewilligte Kernkraftwerk Hinkley Point C soll 7% des gegenwärtigen britischen Strombedarfs decken.
Erste Neubaubewilligung seit 25 Jahren in Grossbritannien: Das bewilligte Kernkraftwerk Hinkley Point C soll 7% des gegenwärtigen britischen Strombedarfs decken.
Quelle: EDF Energy

Die EDF Energy plc plant, am Standort Hinkley Point im Südwesten Englands vorerst zwei Kernkraftwerkseinheiten mit einer Gesamtleistung von 3260 MW des Typs EPR zuzubauen. Als Betreiberin des neuen Kernkraftwerks ist die NNB Generation Company Ltd. (NNB Genco) – eine Tochtergesellschaft der EDF Energy – vorgesehen. Hinkley Point C soll Strom für rund 5 Mio. Haushalte erzeugen und wird damit zu den grössten Kraftwerken des Landes zählen.

Vor dem Unterhaus erklärte Ed Davey, Secretary of State for Energy and Climate Change, der Entscheid, dem Bauprojekt Hinkley Point zuzustimmen, sei nach einer strenger Prüfung von Seiten des Planning Inspectorate und einer detaillierten Analyse des DECC erfolgt. Das Planning Inspectorate ist seit dem 1. April 2012 für Infrastrukturprojekte nationaler Bedeutung zuständig. Es ersetzt die Infrastructure and Planning Commission (IPC).

Davey ergänzte: «Es ist unerlässlich, Investitionen in neue Infrastrukturen zu erhalten, um die Wirtschaft anzukurbeln. Kohlenstoffarme Energie-Projekte bringen erhebliche Investitionen, unterstützen Arbeitsplätzen und treiben das Wachstum an.» Das geplante neue Kernkraftwerk in Somerset werde riesige Mengen an sauberer Energie erzeugen und die Versorgungssicherheit im ganzen Land erhöhen.

Laufende Gespräche zur Finanzierung

Laut DECC führt die Regierung mit der NNB Genco Gespräche über die finanziellen Rahmenbedingungen des Projekts Hinkley Point C. Regierungsmitglieder hätten deutlich gemacht, dass jede Vereinbarung im Interesse der Verbraucher sein müsse, so das DECC. Jegliche Vereinbarung werde Einzelheiten zum Strompreis enthalten und müsse dem Parlament unterbreitet werden.

Davey bezifferte die Investitionskosten auf rund GBP 14 Mrd. (CHF 20 Mrd.). Den endgültigen Investitionsentscheid zu Hinkley Point C will das Unternehmen Ende Jahr fällen.

Daveys Entscheid kann im Rahmen des sogenannten Judicial Review innerhalb von sechs Wochen vor dem Obersten Zivilgericht Grossbritanniens angefochten werden.

Quelle

M.A. nach DECC, Medienmitteilung, 19. März 2013

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